
Vielerorts schwirren gerade Junikäfer durch die Luft. Dabei knallen die dicken Brummer ständig irgendwo gegen. Warum eigentlich? Und ist das gefährlich? Eine Fachfrau weiß mehr.

Wummms! Der dicke Käfer ist mal wieder gegen eine Fensterscheibe geklatscht. Oder gegen eine Laterne oder die Stirn eines Spaziergängers. Das passiert dem Junikäfer häufiger. Sobald es dämmert, kriecht er unter dem Laub hervor und steigt in die Luft. Sein Flug wirkt eher wackelig. «Tatsächlich gehören Junikäfer nicht zu den geschickten Fliegern», erklärt Insekten-Expertin Daniela Franzisi.
Die Käfer hätten einen plumpen Körper und nur ein paar häutige Flügel, die sie bewegen könnten. Das mache das Fliegen für sie eher schwierig. Eine weitere Herausforderung: «Die Junikäfer wirken unkoordiniert, weil sie sich bei ihrem Schwarmflug am Horizont orientieren.» Sie flögen am liebten hohe Gegenstände wie etwa Bäume oder Hausdächer an. «Es passiert also öfter mal, dass die Käfer bei ihrer Suche nach Nahrung und Paarung versehentlich auch auf Menschen landen.»
Junikäfer seien aber nicht gefährlich oder giftig, sagt Frau Franzisi. Allerspätestens bis August seien sie außerdem wieder verschwunden. «Dann haben sie ihre Eier abgelegt und sterben.» Die Larven schlummerten dann für zwei bis drei Jahre im Boden. Im Juni, wenn es regnet, verpuppten sich diese Larven. Ungefähr zwei Wochen später schlüpften daraus dann Käfer.
Wer einen der Pflanzenfresser sehen möchte, sucht am besten in Gärten, Parks, Feldern oder Alleen nach ihnen. «In der Dämmerung fliegen sie teils in Schwärmen um Bäume, Sträucher oder Gebäude», erklärt die Expertin.
Achtung! Auf den ersten Blick könnte man den Junikäfer mit dem Maikäfer verwechseln. Sie sind auch verwandt: Beide gehören zur Familie der Blatthornkäfer. Doch die Insekten unterscheiden sich unter anderem in ihrer Größe und ihrer Farbe. Junikäfer sind mit ihren rund eineinhalb Zentimetern nur halb so groß wie Maikäfer. «Zudem sind Junikäfer hauptsächlich braun. Maikäfer haben unterschiedliche Farben in ihren einzelnen Körperteilen», erklärt die Fachfrau.
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