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Heulen nach Mama

Von dpa

Christian Charisius/dpa

Sie sehen so niedlich aus: die kleinen Seehundjungen mit ihren Kulleraugen und Schnurrbarthaaren. Viele von ihnen werden derzeit in Seehundstationen an der deutschen Nordseeküste versorgt, weil sie den Kontakt zu ihren Müttern verloren haben. Das kann mehrere Gründe haben. 

Die jungen Tiere werden auf Sandbänken geboren. Bei der nächsten Flut folgen sie der Mutter ins Wasser. Da kann es zum Beispiel vorkommen, dass beide voneinander getrennt werden, wegen Strömungen im Wasser etwa.

Aber auch Wassersportler oder Wanderer am Meer können eine Rolle spielen, sagt ein Experte. Sie können viel Krach machen. Die Seehundmütter können sich deswegen sehr erschrecken. Sie flüchten dann ins Wasser. Flüchten auch die Jungen, kann es passieren, dass sie den Kontakt zur Mutter verlieren. Dann heulen sie nach ihr. Meist aus Hunger, weil sie sich noch nicht selbst versorgen können.

Häufig werden solche Heuler von Seehundstationen aufgenommen. Hier bleiben sie durchschnittlich zehn bis zwölf Wochen. Solange, bis sie stark genug sind, wieder draußen in Freiheit zu leben. 

© dpa-infocom, dpa:220714-99-23792/2