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Ein Virus bedroht Vögel und andere Tiere

Von dpa

Gänse, Pelikane, Basstölpel: In zahlreichen Ländern der Welt stecken sich Vögel mit einem tödlichen Virus an. Eine Gefahr besteht auch für andere Tiere. Eine Expertin erklärt, warum das so ist.

Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Zahlreiche Lebewesen auf der ganzen Welt stecken sich derzeit mit einem gefährlichen Virus an: dem Vogelgrippe-Virus H5N1. Seit etwa zwei Jahren verbreitet sich das Virus stark. Dabei tötet es ganze Kolonien an Seevögeln und auch immer mehr Säugetiere. Was steckt dahinter und wie gefährlich ist das Virus? Hier erfährst du mehr.

Vögel: Wie der Name schon verrät, kommt das Vogelgrippe-Virus hauptsächlich bei Vögeln vor. Besonders betroffen sind Wasservögel wie etwa Gänse, Basstölpel oder Pelikane. Das Virus H5N1 ist für die Tiere sehr gefährlich und breitet sich leicht aus. 

Hinter der Vogelgrippe steckt eine Art Grippevirus. Das kenne man auch von Erkrankungen bei Menschen, erklärt die Biologin Elke Reinking. Weitergegeben würden die Viren etwa über Schnupfen, Kot oder Flüssigkeiten aus den Augen kranker Vögel. 

Säugetiere: «Bei dem Namen Vogelgrippe könnte man denken, dass sich mit dem Virus nur Vögel anstecken können», sagt Elke Reinking. Aber auch Säugetiere wie Füchse, Marder oder Waschbären können daran erkranken. Das passiere etwa, wenn die Tiere einen infizierten Vogel erbeuteten, erklärt die Biologin. Forschende aus dem Land USA fanden gerade heraus, dass in ihrem Land Hunderte Seehunde und Kegelrobben an dem Virus gestorben sind. 

Die Übertragung von Säugetier zu Säugetier, zum Beispiel von Fuchs zu Fuchs, sei aber nicht so einfach, sagt die Fachfrau. «Denn dafür muss das Virus zunächst einige Hürden überwinden, damit es sich im Körper von Säugetieren ausbreiten, vermehren und auch noch übertragen werden kann.» Auf einer Nerzfarm in Spanien sei das im vergangenen Jahr aber möglicherweise passiert: Es gäbe Hinweise darauf, dass die Tiere sich untereinander angesteckt hätten. Ob das im Fall der Robben in den USA auch so war, wird noch untersucht.

Menschen: Weltweit hätten sich bisher nur sehr wenige Menschen mit dem Virus infiziert, in Deutschland noch gar keine, sagt Elke Reinking. Anstecken könne man sich nur, wenn man sehr engen Kontakt zu kranken Hühnern oder anderem infizierten Geflügel habe. Deswegen werden in Deutschland zum Beispiel Zoos geschlossen, wenn dort die Vogelgrippe auftritt.

Wenn man etwa Hühner oder Puten esse, müsse man sich keine Sorgen machen, erklärt die Expertin. «Wenn das Geflügelfleisch richtig durchgegart ist, dann ist das Virus kaputt.» Dass das Fleisch von kranken Tieren überhaupt in einem Supermarkt lande, sei quasi unmöglich.

© dpa-infocom, dpa:230316-99-980265/2