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Auf Wale Rücksicht nehmen

Von dpa

Wir Menschen erzeugen eine Menge Lärm. Damit gefährden wir sogar Wale in den Ozeanen. Um die Tiere besser zu schützen, startet vor den Küsten des Landes Chile ein neues Projekt.

Jose Jacome/epa efe/dpa

Was hast du gesagt? Ich verstehe dich nicht. Wenn es um uns herum laut ist, können wir oft nur schwer miteinander reden. Das geht manchen Tieren ähnlich. Für Wale etwa ist der Lärm unter Wasser ein großes Problem.

Die großen Meeressäugetiere kommunizieren zum Beispiel durch Gesänge mit ihren Artgenossen. Außerdem helfen ihnen Geräusche dabei, ihre Nahrung zu finden. Und sie orientieren sich so auf ihren Wegen durch die weiten Ozeane. Aber warum ist es unter Wasser so laut? 

Das liegt vor allem an den vielen Schiffen. Deren Motoren machen Krach. Und auch Baustellen gibt es im Meer, zum Beispiel, wenn Windparks entstehen. Hinzu kommt, dass sich Schall im Wasser besser ausbreiten kann als in Luft. Umweltschützer sagen: Der Unterwasser-Lärm hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verdoppelt oder sogar verdreifacht. «Der Lärm führt zu Kommunikationsproblemen zwischen den Walen», sagt eine Umweltschützerin aus dem Land Chile. 

Chile liegt in Südamerika. Es ist ein lang gezogenes Land mit sehr viel Küste. Viele verschiedene Walarten leben dort im Pazifischen Ozean. Allerdings herrscht dort auch viel Schiffsverkehr. Tatsächlich kommt es dabei auch zu Unfällen mit Walen. Um die Tiere besser zu schützen, gibt es eine neue Idee: Bojen, die erkennen, wenn sich Wale nähern. Sie senden dann sofort ein Signal aus, und Schiffe in der Nähe werden gewarnt. Sie sollen dann langsamer fahren oder einen anderen Weg nehmen, um die Wale in Ruhe zu lassen.

Am Donnerstag wurde die erste Boje im Süden von Chile zu Wasser gelassen. Viele weitere sollen folgen, auch vor den Küsten anderer Länder, sodass die Tiere im Pazifik bis hoch nach Kanada geschützt sind. Die Bojen messen außerdem noch eine Reihe anderer Dinge, etwa die Temperatur des Wassers oder wie viel Sauerstoff sich darin befindet. Mit diesen Informationen können Forschende den Lebensraum der Wale besser studieren.

© dpa-infocom, dpa:221014-99-128275/2