
Ständige Drohungen oder sogar Schläge: Passiert so etwas im eigenen Zuhause, ist die Wohnung kein sicherer Rückzugsort mehr. Fachleute bieten Hilfe.

Das eigene Zuhause ist ein Ort, an dem man gerne sein sollte. Doch nicht bei allen klappt das. Statt sich Zuhause sicher und gut zu fühlen, werden manche Menschen genau dort bedroht oder ihnen wird Gewalt angetan. Oft passiert das durch den eigenen Partner. Häusliche Gewalt nennt man das. Fachleute haben am Dienstag neue Zahlen zu diesem Problem genannt. Wir erklären, was gemeint ist und was man tun kann.
Was ist mit häuslicher Gewalt gemeint?
Viele Fachleute sprechen dann von häuslicher Gewalt, wenn diese zwischen Erwachsenen passiert, etwa zwischen Ehepartnern. Aber auch Gewalt zwischen anderen Familienmitgliedern zählt dazu. Häusliche Gewalt kann viele Formen haben. Schläge oder Tritte gehören dazu. Es kann aber auch sein, dass jemand von seinem Partner andauernd schlecht gemacht und beleidigt wird. Auch wenn jemand versucht, einem anderen Menschen den Kontakt zu Freunden oder der Familie zu verbieten, ist das Gewalt.
Was bedeutet häusliche Gewalt für Kinder?
Auf ein sicheres und friedliches Zuhause können sich die betroffenen Kinder nicht mehr verlassen. Sie erleben, wie Menschen, denen sie vorher vielleicht vertraut haben, gewalttätig werden. Manche Kinder sind direkt dabei oder sie werden sogar selbst angegriffen. Andere erleben vielleicht, wie verzweifelt und hilflos ihre von der Gewalt betroffene Mutter ist. All das löst Stress und Unsicherheit bei den Kindern aus. Sie können sich oft auch schlechter konzentrieren oder schlafen schlecht.
Welche Hilfen gibt es?
Viele Formen der häuslichen Gewalt stehen unter Strafe. Die Täter können außerdem durch ein Gesetz dazu gezwungen werden, aus der gemeinsamen Wohnung auszuziehen. Das ist in den vergangenen Jahren immer häufiger vorgekommen, sagten die Fachleute. Doch bis es so weit kommt, ist es oft ein schwieriger Weg für die Betroffenen. Unterstützung bekommen sie unter anderem von Beratungsstellen. Dort arbeiten Fachleute, die wissen, welche Hilfsangebote es gibt.
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