// lieferbeginn readonly Skip to main content

Wer ständig zu spät kommt, muss zahlen

Von dpa

Ohne Grund zu spät zum Unterricht: An einer Schule in Nürnberg kann das Schülerinnen und Schüler Geld kosten. Auch andere wollen stärker gegen ständige Verspätungen vorgehen.

Es ist 8.10 Uhr. Der Unterricht läuft bereits einige Minuten. Plötzlich platzt noch ein Schüler zur Tür hinein. Der Lehrer muss kurz unterbrechen, die Klasse wird unruhig. Erst nach kurzer Zeit kann es weitergehen.

Bestimmt gab es das in deiner Klasse auch schon mal. Zu spät zu kommen, ist meistens unangenehm. Für denjenigen, der zu spät kommt, aber auch für den Rest der Klasse.

Fünf Euro Bußgeld pro Verspätung

An einem Gymnasium in Nürnberg kann es die Schülerinnen und Schüler sogar Geld kosten. Das gilt zumindest für diejenigen, die ständig ohne Entschuldigung zu spät zum Unterricht kommen. Wenn der Bus unpünktlich ist oder Schneechaos herrscht, ist das natürlich etwas anderes.

Für die Verspätungen ohne guten Grund hat die Schule in Nürnberg ein Bußgeld eingeführt. Es gilt für die Klassen neun bis elf. Wer zu spät kommt, muss sich im Sekretariat einen Schein abholen. Kommt das häufiger vor, gibt es eine Verwarnung und dann vielleicht sogar ein Bußgeld: fünf Euro pro Tag! Gespräche mit den Kindern und den Eltern hätten wenig gebracht, erzählt der Schulleiter. «Aber die fünf Euro Bußgeld ärgern die richtig.» Bislang sei es aber nur in Einzelfällen dazu gekommen.

Fehlstunden werden zu Fehltagen

Auch andere Schulen wollen stärker gegen Zuspätkommer vorgehen. In Berlin zum Beispiel wurden zu diesem Schuljahr die Regeln zu Fehlstunden und Fehltagen angepasst. Wer zu oft zu spät kommt, sammelt demnach Fehlstunden. Diese werden irgendwann zu Fehltagen. Das kann Ärger geben.

Ein Schülersprecher an der Nürnberger Schule erzählt: «Es sind einzelne, die ständig zu spät gekommen sind.» Aber alle anderen hätten darunter gelitten. Als sie von den Bußgeldern gehört hätten, seien viele Schüler erst mal geschockt gewesen. Doch dann habe die Schulleitung alles genau erklärt. «Die meisten betrifft das Bußgeld nicht», sagt der Schülersprecher.

© dpa-infocom, dpa:241201-930-304776/1