
Im Sommer gibt es häufiger Gewitter. Dann regnet es und stürmt – und manchmal sind auch Blitze zu sehen. Im vergangenen Jahr hat es in Deutschland vergleichsweise selten geblitzt. Das kann man genau messen.

Da braut sich was zusammen! Wenn dunkle Wolken am Himmel aufziehen und ein Unwetter beginnt, entstehen manchmal auch Blitze. Die sehen gefährlich aus! Sind sie das auch? Hier wichtige Fragen und Antworten.
Wie entsteht ein Blitz?
Für einen Blitz sind drei Zutaten nötig: hohe Temperaturen, feuchte Luft und verschiedene Luftschichten. Luft ist immer in Bewegung, auch weil warme Luft aufsteigt und kalte Luft absinkt. Dabei können Wassertröpfchen in den Wolken zusammenstoßen und sich elektrisch aufladen. Diese Ladung kann sich in Form eines Blitzes entladen. Meist passiert das innerhalb der Wolken. Aber auch zwischen Wolke und Erdoberfläche kann das geschehen. Dann schlägt ein Blitz etwa im Boden oder in einem Gebäude ein.
Wo schlagen Blitze häufig ein?
Je näher etwas einer Gewitterwolke kommt, desto eher kann dort ein Blitz einschlagen. In hohen Gebäuden wie Türmen oder Funkmasten etwa passiert das häufiger. Es gibt aber auch Gegenden, in denen mehr Blitze zu sehen sind als anderswo. «Im Süden Deutschlands war es in den vergangenen 20 Jahren wärmer als im Norden», erklärt Fachmann Stephan Thern. «Darum hat es dort mehr Gewitter und somit auch mehr Blitze gegeben.» In den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg wurden daher besonders viele Blitzeinschläge gemessen. Im vergangenen Jahr hat es in Deutschland allerdings so selten geblitzt wie lange nicht. Weil es so trocken war und es so wenig Gewitter gab, entstanden auch weniger Blitze.
Warum misst man Blitze und wie macht man das?
Ein Blitzeinschlag kann gefährlich sein und Schaden anrichten. Deshalb will man einerseits vorhersagen, wo es Blitze geben könnte. So kann man die Menschen rechtzeitig warnen oder auch größere Maschinen und Anlagen abschalten. Blitze können mit Antennen gemessen und gezählt werden. Der Fachmann erklärt: «Ein Blitz sendet einen Impuls aus, der über viele hundert Kilometer empfangen werden kann. In Europa überwachen viele Mess-Stationen die Blitze und zählen die Einschläge.» Bis zu 1500 Blitze entstehen in Europa pro Minute!
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