
Rennen, springen, werfen: All das gehört zu den Bundesjugendspielen. Das bleibt auch so. Trotzdem ändert sich bei dem Sportfest an Schulen bald einiges.

Millionen Kinder und Jugendliche haben schon bei den Bundesjugendspielen mitgemacht. Nun haben die Macher Änderungen angekündigt. Wir erklären, warum sie das machen und welche es sind.
Was sind die Bundesjugendspiele?
Dieses Sportfest findet jedes Jahr an den Schulen statt. Dabei geht es um drei Sportarten: Leichtathletik, Schwimmen und Turnen. Von der ersten bis zur zehnten Klasse müssen Schülerinnen und Schüler daran teilnehmen. Am Ende werden Urkunden verteilt. Wer besonders gut war, bekommt eine Ehren-Urkunde, wer nicht so gut war, erhält eine Teilnahme-Urkunde.
Was ist neu?
Die Änderungen betreffen die Grundschulen. Neu ist ab dem kommenden Schuljahr unter anderem, dass in den Klassen eins bis vier anders bewertet wird. Das gilt besonders in den Sportarten Leichtathletik und Schwimmen. Beim Werfen etwa soll nicht mehr genau nachgemessen werden. Stattdessen werden Bereiche auf der Wurfstrecke festgelegt. Dann wird geschaut, bis zu welchem dieser Bereiche jemand werfen konnte.
Warum gibt es diese Änderungen?
Sport ist total wichtig für unsere Gesundheit. Doch wer bei den Bundesjugendspielen jedes Jahr schlecht abschneidet, ist vielleicht frustriert und findet Sport blöd. «Die Bundesjugendspiele sollen deshalb auch einen Beitrag dazu leisten, Spaß an Bewegung und Sport zu haben, ohne sich messen zu müssen», sagt Professor Thomas Wendeborn von der Universität des Saarlandes. «So kann nicht nur das Ergebnis des Einzelnen, sondern auch das gemeinsame Erlebnis im Vordergrund stehen.»
Reichen die Änderungen dafür?
Ganz wegfallen wird die Bewertung der Leistung nicht. Aber statt für eine Ehren-Urkunde eine bestimmte Punktzahl erreichen zu müssen, bekommen nun immer die besten Kinder eines Jahrgangs an einer Schule so eine Urkunde. Ob Kinder diese Veränderung bemerken? Die Professorin Sabine Reuker ist sich da nicht sicher. Die Fachfrau von der Sporthochschule in Köln findet es aber gut, mehr Vielfalt in die Sportveranstaltung zu bringen. Denn noch etwas ist neu: Schulen können andere Disziplinen wie etwa Hürdensprint und Drehwürfe anbieten. «Durch die Veränderungen haben Kinder mehr Auswahlmöglichkeiten und können nach ihren Möglichkeiten wählen», sagt sie.
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