

Trägt ein Mädchen ein Kopftuch, löst das bei manchen Leuten bestimmte Gedanken aus. Zum Beispiel: Die ist Muslimin und kann sicherlich kein selbstbestimmtes Leben führen. Oder, weil ein Junge zum Beten häufig in eine Moschee geht: Bestimmt ist er ein gewalttätiger Typ.
Solche Vorurteile erleben Menschen muslimischen Glaubens in Deutschland häufig. Fachleute haben das Problem untersucht. Sie sprechen sogar von Muslimfeindlichkeit, wenn Menschen mit diesem Glauben etwa als Fremde oder sogar Feinde wahrgenommen werden. Für Betroffene sei das eine belastende Erfahrung, sagten die Fachleute am Donnerstag.
Eine Politikerin erklärte: «Viele der 5,5 Millionen Musliminnen und Muslime in Deutschland erleben Ausgrenzung und Diskriminierung im Alltag – bis hin zu Hass und Gewalt.» Deswegen sei es wichtig, sich über weitverbreitete Vorurteile bewusst zu werden.
Fachleute stellten auch Ideen dafür vor. Sie empfehlen: Lehrkräfte und Polizisten sollten besser aufgeklärt werden. An Schulen sollte es zur Pflicht werden, über Muslimfeindlichkeit zu sprechen.
© dpa-infocom, dpa:230629-99-229193/2