
Jedes Kind kennt die Aufregung am Morgen des 6. Dezember: Was ist wohl in den Stiefeln drin? Woher der Brauch kommt und wozu Kinder früher Papierschiffe bastelten, erfährst du hier.

Am 6. Dezember gucken viele Kinder nach dem Aufwachen sofort in ihre Schuhe.

Mit Rauschebart, hoher Mütze und langem Stab kommt der Nikolaus bei manchen Kindern sogar persönlich vorbei.
Du wachst am Morgen des 6. Dezembers auf und guckst als Erstes in deine Stiefel. Sie sind gefüllt mit Leckereien und kleinen Geschenken. Es ist Nikolaus-Tag!
In Deutschland ist der Nikolaus eine wichtige Figur. Am Nikolaus-Tag wird er in vielen Familien gefeiert. Die Vorbereitungen dafür beginnen meistens schon am Abend vorher. Dann stellen einige Kinder ihre geputzten Stiefel vor die Tür. Manche Menschen hängen auch eine Socke an den Kamin. Sie hoffen, dass der Nikolaus in der Nacht kommt und kleine Geschenke, Schokolade oder Obst da lässt. Viele Menschen kennen diese Bräuche. Aber woher kommen die eigentlich genau?
Nikolaus gab es wirklich
Fachleute vermuten, dass rund um den Nikolaus verschiedene Geschichten zusammen kamen. Der 6. Dezember erinnert aber vor allem an einen Mann, der vor langer Zeit lebte: Nikolaus von Myra. Der Experte Matthias Kopp erklärt: «Nikolaus war Bischof und hat andere beschenkt, anderen was Gutes getan.» Deshalb bekommen wir auch heute noch am Nikolaus-Tag Geschenke.
Die Sache mit den gefüllten Stiefeln hat damit zu tun, was über Nikolaus berichtet wurde. Der Experte erzählt die Legende nach: «Nikolaus hat einem Vater mit seinen drei Töchtern geholfen, der nicht mehr wusste, wie er sie durchbringen soll. Er hat ihnen dann einfach einen Sack mit Gold vor die Tür gelegt. Daraus sind dann später die Stiefel geworden, in die man was reinlegt.» Damit die Schuhe dann auch ordentlich aussehen, werden sie meistens vorher geputzt.
Socken und Papierschiffe
Manche stellen Stiefel raus, andere hängen ihre Socken an den Kamin. Das hatte früher vor allem praktische Gründe, erklärt der Experte: «Man hat Socken oft zum Trocknen in den Kamin gehängt. Und das war praktisch, der Nikolaus konnte dann was durch den Kamin reinschmeißen.»
Statt Schuhen legten Kinder vor vielen Jahren auch gebastelte Papierschiffchen vor die Tür. Denn Nikolaus soll viel auf dem Meer unterwegs gewesen sein. Manche Menschen ehren ihn als Beschützer der Seeleute. «Daraus hat sich der Brauch entwickelt, auch ein Schiff aufzustellen und sich da die Gaben des Nikolaus reinlegen zu lassen», sagt der Experte.
© dpa-infocom, dpa:241129-930-303154/1