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Spielzeug für alle

Von dpa

Typisch Jungs, typisch Mädchen: Das hört man häufig bei Spielzeugen und Geschenken an Weihnachten. Dabei passt das gar nicht immer zu den Wünschen der Kinder.

Wenn Kinder ihre Wunschzettel schreiben, hören sie vielleicht manchmal solche Sätze: Puppen sind nur was für Mädchen. Oder: Mit Spielzeugautos spielen nur Jungs. Typisch Mädchen, typisch Jungs! Aber woher kommt das eigentlich? Gibt es wirklich Geschenke, die nur für Mädchen oder für Jungs sind?

Alte Vorstellungen

Diese Aufteilung hat damit zu tun, wie wir die Welt sehen. Also zum Beispiel, was wir gelernt haben und welche Erfahrungen wir machen. Die Autorin Almut Schnerring erklärt: «Erwachsene haben eine ganz bestimmte Vorstellung davon, was Männer und was Frauen machen oder arbeiten.» Daraus schließen sie, was Mädchen und Jungs wollen. «Aber manchmal vergessen sie zu überlegen, ob das auch so stimmt.»

Ein Beispiel: Auf Baustellen in Deutschland arbeiten mehr Männer, in Kitas mehr Frauen. Man könnte also davon ausgehen, dass Jungs lieber mit Baggern spielen und Mädchen lieber mit Puppen. Aber ist das automatisch so? Vielleicht fehlen Jungs und Mädchen auch Vorbilder in solchen Berufen.

Dazu kommt: Erwachsene übertragen ihre Erfahrungen und Vorstellungen auf Kinder. Die verschiedene Rollen bestehen also immer weiter. Die Expertin Doris Holzberger sagt dazu: «In den Köpfen ist oft drin: Das Eine ist nichts für die Anderen.» Doch das stimmt nicht, findet sie.

Natürlich sollen Jungs ruhig mit Baggern spielen und Mädchen mit Puppen, wenn sie daran Spaß haben. Die Expertin sagt aber: «Was wichtig ist, ist, dass Kinder wissen: Es kann auch schön sein, mit Spielsachen zu spielen, die vielleicht nicht typisch Jungs oder typisch Mädchen sind.»

Spielzeug ist für alle da

Die beiden Expertinnen wollen Kinder ermutigen, sich das zu wünschen, was sie wirklich wollen. Das kann manchmal schwer sein. Zum Beispiel, wenn alle Freunde lieber mit etwas anderem spielen.

Eine Sache ist der Autorin Almut Schnerring besonders wichtig: «Und zwar, dass jeder alles darf und alle Farben und alle Spielzeuge für alle da sind.» Auch Doris Holzberger rät: «Mach das, was du willst. Es ist allein wichtig, was du denkst und was du fühlst.»

© dpa-infocom, dpa:241205-930-309185/1