
Ein rostiges Schiff voller Öl: Auf dem Roten Meer treibt ein alter, riesiger Öltanker. Sollte die Flüssigkeit austreten, hätte das schlimme Folgen. Um das zu verhindern, ist nun eine aufwendige Aktion geplant.

Wenn die vielen Rohre nicht wären, könnte man auf diesem riesigen Schiff Fußball spielen. Es ist fast 400 Meter lang. Drei Fußballfelder würden also locker hintereinander draufpassen. In dieser Geschichte geht es jedoch weniger darum, was oben an Deck ist, sondern um das Innere.
Bei dem Schiff handelt es sich um einen Öltanker. Es heißt «FSO Safer» und treibt vor der Küste des Landes Jemen durchs Rote Meer. Der Jemen liegt im Nahen Osten und grenzt unter anderem an das große Land Saudi-Arabien.
Mehr als 200 Millionen Liter Öl schlummern im Bauch des Schiffes. Damit könntest du mehr als 80 größere Schwimmbecken füllen. Das bereitet Fachleuten schon seit längerer Zeit große Sorgen.
Denn der Öltanker ist in einem schlechten Zustand und wurde schon länger nicht mehr richtig gewartet. Die Besatzung ist weg. Leitungen und Tanks drohen durchzurosten. Fachleute befürchten sogar, das Schiff könnte auseinanderbrechen. Das Öl würde auslaufen und in der Natur großen Schaden anrichten.
Oft bildet sich bei solchen Fällen ein Ölteppich auf dem Meer. «Das ist eine riesige Katastrophe», sagt Manfred Santen. Er arbeitet für die Umweltschutz-Organisation Greenpeace und kennt sich mit Chemikalien aus. Er erklärt: Ein Teil des Öls würde an der Wasseroberfläche bleiben. Ein anderer Teil würde wahrscheinlich absinken. «Über kurz oder lang würde das Öl auch an der Küste ankommen», sagt Herr Santen.
Das Öl verschmiert das Gefieder von Seevögeln oder die Kiemen von Fischen. Auch Menschen wären betroffen. Viele von ihnen in der Region leben von der Fischerei. «Das Ausmaß wäre enorm», sagt Manfred Santen.
Um das zu vermeiden, soll wahrscheinlich in den kommenden Tagen an dem Öltanker eine aufwendige Aktion der Vereinten Nationen beginnen. Das Ziel: Das Öl soll aus dem alten Tanker in ein anderes Schiff gepumpt werden. Dann wäre zumindest erst mal die größte Gefahr gebannt.
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