
Wie geht es an den Schulen weiter? Und wie sieht guter Unterricht zu Hause aus, falls Kinder wegen der Corona-Krise doch wieder dort lernen müssen? Fachleute haben sich Gedanken gemacht.

In manchen Bundesländern sitzen die Schülerinnen und Schüler schon seit einigen Tagen wieder im Klassenzimmer. In anderen Regionen Deutschlands beginnt erst an diesem Montag die Schule. Was bei allen aber gleich ist: Das neue Jahr beginnt wegen Corona wieder mit Tests, Masken und Abstand.
Wie oft sich die Schülerinnen und Schüler testen müssen, ist in den Bundesländern unterschiedlich geregelt. Auch bei den Masken gibt es keine einheitlichen Vorschriften. Deutschlands Gesundheitsminister hatte vor wenigen Tagen noch mal dazu aufgerufen, Schutzmasken in den Schulen zu tragen. Er erklärte: Diese helfen auch gut gegen Omikron, also gegen eine Variante des Coronavirus.
Maßnahmen wie diese sollen dafür sorgen, dass die Schulen möglichst geöffnet bleiben können. Denn Fachleute sagen: Geschlossene Schulen haben für Kinder und Jugendliche oft ernste Folgen. Der Ministerpräsident des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen zählte einige auf: «Schulprobleme, weniger Sozialkontakte, auch mehr Streit in den Familien durch den Druck, der dort entsteht.»
Gleichzeitig überlegen sich Forschende: Wie sieht guter Unterricht aus, wenn er nicht gemeinsam im Klassenzimmer stattfinden kann? Fachleute der Universität Tübingen haben im vergangenen Jahr dazu Hunderte Kinder, Eltern und Lehrkräfte befragt. Dabei kam heraus: Je stärker der Kontakt zwischen den Lehrkräften und den einzelnen Schülerinnen und Schülern war, desto besser bewerteten die Befragten den Unterricht.
Video-Treffen oder Einzel-Gespräche hätten dazu geführt, dass die Kinder mehr Spaß am Lernen hatten. Sie strengten sich außerdem mehr an. «Selbstgemachte Videos der Lehrkräfte wurden am besten beurteilt», erklärte eine Bildungsforscherin, die bei der Studie mitgearbeitet hat. Fertige Lernvideos von anderen seien dagegen nicht so gut angekommen. Die Schülerinnen und Schüler wollten lieber sehen: Da hat sich unsere Lehrkraft richtig Mühe gegeben.
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