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Neue Heizungen für mehr Klimaschutz

Von dpa

Alte Heizung raus, neue Heizung rein: Das wird in den kommenden Jahren in vielen Häusern passieren. So soll Deutschland klimafreundlicher werden. Aber reicht das aus?

Silas Stein/dpa

Noch 22 Jahre hat Deutschland Zeit. Dann, im Jahr 2045, will das Land klimaneutral sein. Das heißt, dass dann eigentlich keine klimaschädlichen Gase mehr in die Luft gepustet werden sollen. Denn diese heizen den Planeten auf. Das führt zu zahlreichen Katastrophen für Menschen und Natur.

22 Jahre hören sich erst einmal nach einer langen Zeit an. Doch es gilt auch: Wer sich heute eine neue Heizung ins Haus einbaut, nutzt diese häufig 20 bis 30 Jahre lang. Deswegen sollen nun klimafreundliche Heizungen eingebaut werden.

Bisher werden drei Viertel der Gebäude mit Erdgas und Erdöl geheizt. Dabei entsteht viel klimaschädliches CO2. Deswegen hat das deutsche Parlament am Freitag ein neues Heizungsgesetz beschlossen. Darin steht, dass ab dem kommenden Jahr die Heizungen klimafreundlicher werden sollen.

Niemand muss nach dem Gesetz jetzt sofort seine Heizung ausbauen. Aber nach und nach sollen sie ausgetauscht werden, zum Beispiel eine alte Ölheizung gegen eine elektrische Wärmepumpe. Oder eine alte Gasheizung gegen Fernwärme, die aus einem großen Kraftwerk zum Haus kommt. Der Staat gibt Geld dazu, häufig übernimmt er mehr als die Hälfte der Kosten.

Ab dem Jahr 2045 soll dann nur noch klimaneutral geheizt werden. Das klingt eigentlich gut. Viele Klima-Fachleute haben aber Zweifel, dass das Gesetz ausreicht. Sie haben errechnet: Mit diesem Gesetz kann Deutschland seine Klima-Ziele für Gebäude eigentlich nicht einhalten. 

Zu den Fachleuten gehört auch Gunnar Luderer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Er sagt: «Wir haben ein sehr, sehr großes Problem.» Denn nach wie vor bauen viele Leute noch Gas- und Ölheizungen ein. Wenn diese noch 20 bis 30 Jahre CO2 ausstoßen, sei das zu viel. «Das ist eine Menge, die wir uns nicht leisten können.»

Viele Klimaschützer und Klimaschützerinnen hoffen, dass die Menschen nun schnell umdenken. Dass sie also schon jetzt klimafreundliche Heizungen einbauen, obwohl es das Gesetz noch nicht vorschreibt. Herr Luderer sagt: Alle unsere Berechnungen zeigen, dass wir den Einbau von Gas- und Ölheizungen in den kommenden Jahren auf null bringen müssen.

© dpa-infocom, dpa:230908-99-122918/2