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Mit falscher Rechtschreibung für bessere Bildung

Von dpa

Alle kennen die Probleme: zu wenige Lehrkräfte, schlechte Ausstattungen der Schulen und volle Klassen. Doch getan werde dagegen zu wenig, finden viele Menschen. Bei Demos am Wochenende riefen sie dazu auf, die Schulen endlich besser zu machen.

Henning Kaiser/dpa

Auf einer Demonstration hält eine Frau ein Schild hoch. Darauf steht: «So kan eß nihc weita gen!» Beim ersten Lesen versteht man den Satz gar nicht, so falsch ist er geschrieben. Denn korrekt würde der Satz lauten: So kann es nicht weitergehen! 

Ob die Frau wirklich so schlecht schreiben kann? Nein. Sie wollte wohl eher zeigen: Damit man verstanden wird, ist eine gute Rechtschreibung nötig. Und nicht nur das. Auch anderes Wissen aus der Schule ist wichtig, um im Leben zurechtzukommen und einen guten Beruf zu finden. Doch die Menschen auf der Demo finden: Die Schulen in Deutschland sind in keinem guten Zustand. Dort könne man nicht gut lernen – auch keine Rechtschreibung.

Proteste überall in Deutschland

Das Plakat war in der Stadt Köln zu sehen. Dort sowie in vielen anderen Städten kamen insgesamt Tausende Menschen zu Protesten zusammen. Mit dabei waren Kinder und Jugendliche, außerdem auch Eltern, Lehrkräfte sowie Erzieher und Erzieherinnen. 

Seit Jahren werde zu wenig für die Schulen getan, sagte zum Beispiel ein Vertreter von Eltern zu Reportern. «Jetzt platzen die Klassen aus allen Nähten. Die Lehrerversorgung ist nicht sichergestellt. Der Unterrichtsausfall wird von jeder Schule beklagt.»

Gute Bildung hilft allen

Schülerinnen und Schüler könnten mehr leisten, wenn die Bedingungen dafür besser wären, sagen die Veranstalter der Demo. Das wäre nicht nur für die Kinder und Jugendlichen selbst gut. Es hilft auch allen anderen im Land. Denn wenn Schülerinnen und Schüler schlecht ausgebildet werden, dann fehlen irgendwann Menschen, die bestimmte Jobs machen können.

Die Leute auf den Demonstrationen forderten deshalb zum Beispiel, sehr viel mehr Geld für die Schulen auszugeben. Außerdem brauche es mehr Lehrkräfte, sagen sie. Der Beruf solle deshalb auf andere Art gestaltet werden, etwa durch neue Möglichkeiten bei den Arbeitszeiten. So hätten vielleicht mehr Menschen Lust auf den Job. 

© dpa-infocom, dpa:230924-99-316399/3