
Weil Wohnen so teuer geworden ist, haben die Menschen weniger Geld für anderes übrig. Fachleute haben herausgefunden, dass deshalb mehr Menschen als arm gelten als bisher gedacht.

Wohnen ist in den vergangenen Jahren teurer geworden.

Wenn Geschwister geboren werden, brauchen Familien oft mehr Platz. Etwas Neues zu finden, ist in den letzten Jahren schwieriger geworden.

Wenn Paare Kinder bekommen, suchen sie oft nach größeren Wohnungen und Häusern. Das ist in den letzten Jahren immer schwerer geworden.
Sich das Kinderzimmer mit dem neuen Geschwisterkind teilen? Lieber nicht! Damit jeder genug Platz hat, wollen Familien oft in größere Wohnungen oder in ein Haus ziehen, wenn es Zuwachs gibt.
Das Problem: Umzuziehen ist an vielen Orten nicht so einfach. Wohnen ist in den letzten Jahren immer teuer geworden. Das Gehalt, das Menschen im Monat verdienen, ist aber meistens nicht gestiegen. Ein Richtwert lautet, dass man etwa ein Drittel davon fürs Wohnen ausgeben sollte. Viele Menschen bezahlen aber mehr, manche sogar über die Hälfte ihres Einkommens!
Eine neue Studie hat herausgefunden, dass durch diese Entwicklung mehr Menschen unter die Armutsgrenze fallen als bisher gedacht. Denn sonst wurde bei solchen Einstufungen nur verglichen, wie viel die Menschen verdienen. Und nicht, wie viel Geld die Menschen zur Verfügung haben, nachdem sie zum Beispiel die Miete bezahlt haben. Berücksichtigt man dies, gilt jeder fünfte Mensch in Deutschland als arm. Ihnen fehlt dann etwa das Geld für andere Dinge wie Essen, Klamotten oder ihre Hobbys.
«Wohnen entwickelt sich mehr und mehr zum Armutstreiber», sagt ein Experte hinter der Studie. Und wie geht es jetzt weiter? «Die Bundesregierung hat eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um das Wohnen wieder bezahlbarer zu machen», sagt ein anderer Fachmann. Die Regierung fördert etwa den Bau von neuen Wohnungen. «Wenn es mehr Wohnungen gibt, werden die Wohnkosten nicht mehr so stark ansteigen», sagt der Fachmann.
Außerdem ist die sogenannte Mietpreisbremse verlängert worden. «Damit werden Anstiege der Mieten bei Wiedervermietung begrenzt», erklärt er.
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