
Mehr Kinder und Jugendliche sind von Cybermobbing betroffen. Das zeigt eine neue Studie. Doch es gibt einen Trick, um Mobber zu stoppen.

Beim Cybermobbing werden etwa Lügen über jemandem im Internet verbreitet.

Beleidigungen in Chats gehören auch zum Cybermobbing.
Beleidigende Kommentare in den sozialen Medien gehören dazu. Genauso fiese Nachrichten oder Drohungen in Chatgruppen. Auch peinliche Fotos und Videos, die jemand ohne Erlaubnis postet. Es geht um Cybermobbing, also um Mobbing im Internet.
Das sei ein zunehmendes Problem, sagt Uwe Leest vom Bündnis gegen Cybermobbing. Er stellte am Mittwoch eine neue Studie dazu vor. Hier kommen wichtige Fragen und Antworten.
Wie viele Betroffene gibt es?
Die Studie zeigt, dass die Zahl der Betroffenen steigt. Etwa zwei Millionen Schülerinnen und Schüler in Deutschland sind von Cybermobbing betroffen. «Das entsteht schon in der Grundschule und entwickelt sich weiter», sagt Uwe Leest. Die Schule ist auch der Ort, an dem Cybermobbing in den meisten Fällen stattfindet. Häufig stecken Mitschüler dahinter. «Der Täter ist also bekannt», sagt Uwe Leest. Das Cybermobbing bestehe meistens aus Beleidigungen, Ausgrenzung und dem Verbreiten von Lügen im Internet.
Wie kommt es zu Cybermobbing?
Auch danach wurde in der Studie gefragt. Die häufigste Antwort der Mobber war, dass die gemobbte Person es verdient oder man Ärger mit ihr hätte. Danach folgen Spaß und Rache als Antworten. «Es wird also gezielt ein Mensch fertig gemacht», sagt Uwe Leest. Ein Grund sei der fehlende Respekt gegenüber anderen.
Warum ist Cybermobbing so schlimm?
Cybermobbing ist kein Spaß. Es kann schlimme Auswirkungen auf Betroffene haben, die über Trauer, Ärger und Wut hinausgehen. «Jeder Vierte hat schon einmal darüber nachgedacht, sich das Leben zu nehmen. Diese Zahl ist steigend», sagt Uwe Leest. Mobberinnen und Mobber sollten sich außerdem bewusst sein: «Cybermobbing ist eine Straftat. Das kann bis zu zwei Jahren Gefängnisstrafe geben bei Jugendlichen.»
Was kann man tun, wenn man von Cybermobbing mitbekommt?
Mobbing funktioniere nicht, wenn es keine Zuschauer gibt, sagt Uwe Leest. «Je mehr sich hinter das Opfer stellen, desto kleiner wird die Macht des Täters.» Das Beste, was man machen kann, ist das Opfer zu unterstützen. Also: «Aufstehen, laut schreien und dem Opfer zur Seite stehen», rät der Experte.
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