
Waffenruhe im Kriegsgebiet: Durch eine Vereinbarung zwischen dem Land Israel und der Terror-Gruppe Hamas sind wichtige Grenzübergange wieder offen. Was bedeutet das für die Menschen vor Ort?

Lastwagen mit Hilfsgütern fahren wieder in den Gazastreifen. Mehrere Monate war der Grenzübergang zum Land Ägypten gesperrt.

Die Lastwagen sind mit Essen und Hilfsgütern beladen. Sie machen sich auf den Weg zu den Menschen im Gazastreifen.

Tagelang hatten die Lastwagen mit Hilfsgütern an der Grenze zum Gazastreifen gewartet.

«Es müssen große Mengen an die Menschen geliefert werden», sagt Janine Lietmeyer, die Chefin einer Kinderhilfsorganisation ist.
Tagelang hatten Lastwagen Schlangen an der gesperrten Grenze zwischen dem Gazastreifen und dem Land Ägypten gebildet. Nun bringen die Fahrzeuge wichtige Hilfsgüter in den Gazastreifen. Möglich macht das eine Vereinbarung zwischen dem Staat Israel und der Terror-Gruppe Hamas.
Seit mehr als einem Jahr führt Israel Krieg im Gazastreifen. Das Gebiet direkt neben Israel wird von den Hamas beherrscht. Seit Jahrzehnten gibt es einen sehr komplizierten Streit zwischen denen und Israel. Es geht unter anderem darum, wem das Land gehört und wer dort leben darf.
Am Sonntag trat aber eine Waffenruhe in Kraft. Sie soll mindestens sechs Wochen lang halten. Teil der Vereinbarung ist auch, dass wieder Hilfsgüter in den Gazastreifen gebracht werden dürfen. Warum das so wichtig für die Menschen dort ist, erklärt Janine Lietmeyer. Sie ist Chefin einer Kinderhilfsorganisation.
Was war überhaupt das Problem mit den Grenzen?
«Es gibt nur noch wenige Grenzübergänge Richtung Gazastreifen, die nicht zerstört sind», erklärt Janine Lietmeyer. Zudem hatte die ägyptische Regierung die Grenze zum Gazastreifen vor einigen Monaten geschlossen. «Damit keine Waffen über die Grenze in das Kriegsgebiet geliefert werden können», nennt Frau Lietmeyer als einen Grund.
Die Grenze zu Ägypten war aber der einzige Zugang aus einem Land, das nicht an dem Konflikt beteiligt ist. Alle anderen Zugänge führten nach Israel, also zu dem Land, das mit der Terror-Gruppe Hamas Krieg führt. Doch auch aus Israel gelangen am Sonntag Hilfsgüter in den Gazastreifen.
Was bedeutet die Waffenruhe für die Menschen im Gazastreifen?
Die Hoffnung ist, dass die vereinbarte Waffenruhe Sicherheit für die Menschen vor Ort bringt. Helfer könnten dann auch wieder Hilfsgüter wie Windeln, Seife, Decken und Kleidung bringen, erklärt Janine Lietmeyer. Denn: «In Gaza fehlt es derzeit an allem, besonders an Lebensmitteln.»
Welche Schwierigkeiten könnten bei den Hilfslieferungen auftauchen?
«Es müssen große Mengen an die Menschen geliefert werden», sagt Janine Lietmeyer. Geplant sind dafür 600 Lastwagen am Tag. Bevor die Waren an die Menschen verteilt werden können, müssen sie in sichere, bewachte Lager kommen. Denn in der Vergangenheit sei es immer wieder zu Plünderungen gekommen. Auch zerstörte Straßen seien eine Herausforderung.
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