
Ein Krankenhaus im Mittelpunkt eines Krieges: Im Gazastreifen im Nahen Osten herrschen gerade schlimme Bedingungen. Nun drangen Soldaten in ein Krankenhaus ein. Darüber wird viel diskutiert.

In einem Krankenhaus sollten eigentlich Verletzte und Kranke behandelt werden. Rund um das Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen ist das aber gerade sehr schwer. In dem abgeriegelten Gebiet an der Küste im Nahen Osten gibt es schwere Kämpfe. Und es herrschen schlimme Bedingungen für die Menschen.
Den Konflikt in der Region gibt es schon sehr lange. Anfang Oktober hatte die Terrorgruppe Hamas das Land Israel aus dem Gazastreifen überfallen. Seitdem greift Israel Ziele in dem palästinensischen Gebiet an. Am Mittwoch drang das israelische Militär in das Schifa-Krankenhaus ein. Ob das in einem Krieg erlaubt ist, darüber diskutieren viele Leute.
Welche Regeln gelten im Krieg?
In Kriegen passieren furchtbare Dinge. Das Völkerrecht legt fest: Besonders die unbeteiligte Bevölkerung muss vor Leid geschützt werden. Schulen oder auch Krankenhäuser dürfen etwa nicht angegriffen werden. Ausnahmen gibt es, wenn in dem Gebäude beispielsweise Waffen gelagert werden oder sich dort vor allem Kämpfer aufhalten.
Warum drang Israels Militär in das Krankenhaus ein?
Die Expertin Muriel Asseburg erklärt: «Das israelische Militär vermutet, dass es unter dem Krankenhaus Tunnel gibt, in denen sich Hamas-Kämpfer aufhalten oder es dort sogar eine Kommando-Zentrale der Hamas gibt.» Die Hamas bestreitet das. In jedem Fall müsse dafür gesorgt werden, dass Patienten und medizinisches Personal geschützt werden, erklärt Frau Asseburg.
Wer sagt die Wahrheit?
Wer in einem Krieg die Wahrheit sagt, ist oft schwer unabhängig nachzuweisen. Muriel Asseburg sagt: «Wir müssen alle sehr vorsichtig sein, weil in einem Krieg die Parteien versuchen, Vorgänge so darzustellen, dass sie in ihrem Interesse sind.» Noch dazu seien etwa im Internet viele falsche Infos unterwegs.
Wie ist die Lage im Gazastreifen?
Im Gazastreifen leben sehr viele Menschen in einem kleinen Gebiet. Für sie hat sich die Situation zuletzt deutlich verschlechtert. Viele Menschen kamen ums Leben. Noch viel mehr mussten ihr Zuhause aufgeben und in den Süden flüchten. «Es kommen fast keine Lebensmittel, Medikamente, kein Trinkwasser oder Treibstoff in den Gazastreifen», sagt die Expertin. Die meisten Krankenhäuser könnten inzwischen keine Menschen mehr behandeln, weil etwa die Stromversorgung zusammengebrochen sei. Die bisherigen Hilfslieferungen würden lange nicht ausreichen.
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