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Jetzt auch mit Mädchen

Von dpa

Antonia gehört zu den ersten Mädchen, die bei den Regensburger Domspatzen im Chor singen. Uns hat sie erzählt, wie ihr Tag aussieht und wie die Jungen die Mädchen an ihrer Schule aufgenommen haben.

Armin Weigel/dpa

Dieser Chor ist sehr alt und weltberühmt: Die Rede ist von den Regensburger Domspatzen. Den Chor gibt es schon seit etwa 1000 Jahren. Seitdem durften immer nur Jungen mitsingen. Doch mit Beginn dieses Schuljahres änderte sich das! Das Gymnasium, an dem die Chorkinder ausgebildet werden, nimmt nun auch Mädchen auf. Genau wie der Chor der Jungen soll bald auch der Mädchenchor auftreten. Die zehnjährige Antonia gehört zu den ersten Schülerinnen, die dabei sind. 

Warum wolltest du gerne zu den Domspatzen?

Antonia: «Ich singe gerne und mache Musik. Meine ganze Familie ist musikalisch und ich singe im Chor, seit ich sechs Jahre alt bin. Außerdem ist mein älterer Bruder bei den Domspatzen. Er hat mir schon viel davon erzählt.»

Um zum Chor zu gehören, hast du deine Heimatstadt verlassen. Du wohnst jetzt im Internat, wo du Unterricht und die Gesangsausbildung bekommst. Wie ist es da für dich?

Antonia: «Die erste Nacht war sehr aufregend. Aber es gefällt mir gut. Ich teile mir ein Zimmer mit zwei anderen Mädchen. Wir haben ein Bad, einen Tisch, Stühle und alles, was man braucht und dazugehört.»

Wie sehen deine Tage aus?

Antonia: «Morgens frühstücken wir gemeinsam. Nach der Schule ist ab 14.30 Uhr Studierzeit, das heißt, wir lernen und machen Hausaufgaben. Dann ist Chorprobe. Um 18.30 Uhr gibt es Abendessen, dann ist Freizeit. Um 20.30 Uhr müssen wir unsere Handys abgeben und um 21 Uhr wird das Licht ausgemacht.»

Ihr seid die ersten Mädchen, die bei den Domspatzen lernen und im Chor singen. Wie haben die Jungen auf euch regiert? 

Antonia: «Die Jungen sind nett zu uns und haben uns gut aufgenommen. In den Chören sind wir getrennt, aber im Unterricht sitzen wir zusammen in den Klassen.»

Findest du es ungerecht, dass Mädchen bisher nicht bei den Domspatzen aufgenommen wurden?

Antonia: «Nicht wirklich ungerecht. Aber ich bin schon froh, dass es jetzt anders ist und auch Mädchen dabei sein können.»

Würdest du gerne mit den Jungen gemeinsam im Chor singen?

Antonia: «Mit den Mädchen ist es schon cool. Es wäre aber auch mal spannend zu hören, wie Jungen und Mädchen in einem Chor zusammen singen.»

Durch die Domspatzen hat sich viel verändert bei dir. Was ist für dich das Wichtigste? 

Antonia: «Ich habe natürlich auch vorher viel gesungen, aber zum Chor bin ich nur einmal in der Woche gegangen. Jetzt gehe ich jeden Tag und es macht richtig Spaß, jeden Tag singen zu können.»

© dpa-infocom, dpa:220926-99-901603/2