// lieferbeginn readonly Skip to main content

Ist viel Handyzeit schlecht für die Konzentration?

Von dpa

Viele Grundschulkinder besitzen schon ein eigenes Handy. Ein Experte erklärt, worauf man bei der Nutzung achten sollte.

Immer mehr Erwachsene wollen, dass in der Schule ein Handyverbot gilt. Sie sagen, dass sich die Nutzung von Handys schlecht auf die Konzentration auswirkt. Aber stimmt das?

Die Antwort: Ja. Auch wenn die Zeit am Handy viel Spaß macht, wird unser Gehirn dadurch abgelenkt. Fachleute haben herausgefunden: Selbst wenn dein Handy nur neben dir liegt, wandern die Gedanken häufig dorthin. Das ist ein Problem, wenn du kurz vorher etwas Neues gelernt hast. Durch die Zeit am Handy vergisst du es schneller. Dein Gehirn hatte noch nicht die Möglichkeit, das Gelernte abzuspeichern.

Handys beeinflussen die Fantasie

Studien zeigen außerdem, dass zu viel Smartphone-Nutzung zu Problemen beim Schlafen führt. Auch Schlaf ist für das Gehirn wichtig, um Informationen zu verarbeiten.

Burkhard Rodeck ist Experte für Kinder- und Jugendmedizin. Er sagt, dass besonders für kleinere Kinder zu viel Bildschirmzeit nicht gut sei. Denn die Gehirn-Entwicklung hänge davon, wie man es füttert. Dabei geht es darum, was dem Gehirn angeboten wird. Bildschirmzeit ist vergleichsweise wenig Futter. 

Er sagt auch, dass die Vorstellungskraft unter der Handynutzung leide. Ein Beispiel: Auf dem Bildschirm ist alles schon vorgegeben. «Wenn ich ein Buch über einen Hund lese, muss ich mir den mit meiner eigenen Fantasie vorstellen. Im Film ist der Hund schon vorgezeichnet», erklärt Burkhard Rodeck.

So viel Bildschirmzeit ist okay

Fachleute empfehlen ab sechs Jahren eine Bildschirmzeit zwischen 30 und 45 Minuten am Tag. Das entspricht also einer Schulstunde. Sie raten zur Nutzung von sozialen Medien erst ab 12 Jahren. 

Komplett ohne Handy muss man also nicht leben. «Wir können die digitale Welt aus unserem Leben nicht verbannen. Das ist auch gar nicht sinnvoll», sagt Burkhard Rodeck. Trotzdem ist er für ein Handyverbot in der Schule. Dort solle man die Pausen lieber zum Bewegen nutzen oder mit Freunden sprechen, sagt er. Im Unterricht können andere digitale Medien beim Lernen helfen.

© dpa-infocom, dpa:250417-930-448077/1