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Gefährliche Flucht

Von dpa

Viele Menschen aus Ländern in Afrika wollen in die Europäische Union fliehen. In ihrer Heimat herrschen oft Gewalt und Armut.

Cindy Riechau/dpa

In Tunesien machen sehr viele Menschen aus Deutschland Urlaub. Denn das Land im Norden Afrikas hat wunderschöne Strände. Für andere Menschen sind Tunesiens Strände jedoch kein Urlaubsparadies, sondern der Startpunkt für eine gefährliche Reise.

Es sind Menschen aus verschiedenen Ländern in Afrika, die nach Tunesien kommen, um von dort mit Booten über das Meer zu fahren. Ihr Ziel ist die Europäische Union. Das ist eine Gemeinschaft von Ländern in Europa, zu der auch Deutschland gehört.

Das ist auch Marvellous‘ Plan. Der junge Mann aus dem Land Nigeria hat einen weiten Weg hinter sich. In seiner Heimat herrschen große Armut und Gewalt. Deshalb ist er auf der Flucht. Seit einigen Monaten ist er in Tunesien. Auch dort hat er es aber nicht so gut. Männer haben ihn sogar schon einmal geschlagen und sein Geld gestohlen. Aber er ist zusammen mit seinem Bruder unterwegs, das gibt ihm Kraft. Beide hoffen, dass ihr Leben in Europa endlich besser wird.

Auch Bab hofft das. «Ich möchte nach Italien oder Deutschland», sagt er. Denn seine Familie, die in dem Land Gambia lebt, ist sehr arm. Seine Mutter hat ihn deshalb gebeten, nach Europa zu gehen. Sie glaubt, dass er dort viel Geld verdienen kann. In Tunesien verkauft er gebrauchte Kleidung auf einem Markt. Die Arbeit ist aber nicht gut bezahlt. Deshalb möchte er weiterreisen.

Die meisten Menschen fahren mit dem Boot auf die Insel Lampedusa in Italien. Denn die Insel liegt in der Nähe von Tunesien. Die Reise ist aber sehr gefährlich! Die Boote sind oft alt und wackelig. Manchmal sinken sie und Menschen sterben.

Derzeit kommen besonders viele Menschen in Italien an. Ob sie dort oder in anderen Ländern der Europäischen Union bleiben dürfen, muss dann erst überprüft werden. Hinzukommt, dass die europäischen Länder darüber streiten, wie sie die angekommenen Menschen verteilen wollen.

Auf der Insel Lampedusa gibt Emma Conti Wasser und Tee an alle, die ankommen. Kindern gibt sie sogar Spielzeug. Die Frau arbeitet für eine Hilfsorganisation. Sie sagt: Viele Menschen sind sehr glücklich, wenn sie endlich in Italien angekommen sind.

© dpa-infocom, dpa:230630-99-240358/2