
Es wird gefeiert! Denn ohne eine Nacht vor 35 Jahren würde es das Deutschland von heute vielleicht nicht geben.

Dort, wo früher die Mauer stand, findet am Wochenende eine Plakat-Aktion statt.

Die Mauer wird geöffnet? Das wollten sich viele Menschen direkt ansehen.

Günter Schabowski war der Politiker, der verkündete: Man kann über die Grenze, die Mauer wird geöffnet.

Berlin feiert den Fall der Mauer unter anderem mit einer Kunst-Aktion.
Sofort: Als dieses Wort am 9. November vor 35 Jahren fiel, konnten die Menschen es nicht glauben. Die Mauer sollte sofort für alle geöffnet werden? Genau das hatte ein Politiker der DDR gerade im Fernsehen verkündet!
Deutschland war damals in zwei Staaten geteilt. Die Bundesrepublik Deutschland im Westen und die Deutsche Demokratische Republik im Osten, kurz DDR. Auch Berlin war zwischen diesen Ländern aufgeteilt. Entlang der Grenze verlief die Mauer. Vor allem den Menschen in der DDR war es kaum möglich, die andere Seite zu besuchen. Und das, obwohl viele dort Freunde und Familie hatten.
Noch am Abend des 9. Novembers strömten in Berlin die ersten Leute zur Mauer. Sie wollten sehen, ob es wirklich stimmte, was der Politiker behauptet hatte. Die Grenzschützer an der Mauer waren von der Ankündigung ebenfalls überrascht worden. Wie sie damit genau umgehen sollten, wussten sie nicht. Deshalb ließen sie zuerst einige wenige Menschen über die Grenze. Doch es kamen immer mehr! Schließlich gaben die Grenzschützer nach: Sie öffnen die Übergänge.
Vielleicht würde es das Deutschland, wie wir es heute kennen, ohne diese Nacht vor 35 Jahren nicht geben. Denn sie läutete das Ende der DDR ein und die Wiedervereinigung der beiden deutschen Länder. Eine Politikerin aus Berlin sagt: «Der Mauerfall war ein Geschenk und ein besonders glücklicher Umstand.» Und das wird am Wochenende gefeiert!
Es gibt Konzerte, Lesungen und Kunst: Dort, wo früher die Mauer stand, werden 5000 Plakate aufgestellt. Sie sollen zeigen, was den Menschen Freiheit bedeutet. Manche wurden neugestaltet. Andere erinnern an echte Plakate, die Menschen in der DDR damals zum Beispiel bei Demonstrationen hochhielten.
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