
In einem Experiment haben Fachleute herausgefunden: Gelangweilte Kinder futtern mehr.

Für eine lange Fahrt mit der Bahn oder dem Auto packen Leute oft eine Menge Snacks ein. Denn in solchen Situationen hat man meist Zeit oder sogar Langeweile. Die kann man sich doch zum Beispiel mit einem Schokoriegel versüßen.
Wissenschaftlerinnen haben sich diese Situation genauer angesehen, und zwar mit Kindern. Denn sie wollten wissen, wie viel Naschen und Langweile miteinander zu tun haben.
Für ihr Experiment gingen die Forschenden so vor: Sie teilten rund 120 Kinder im Alter von vier bis fünf Jahren in Gruppen ein. Alle sollten ein Puzzle machen. Für danach wurde ihnen ein kleines Geschenk versprochen.
In einer Gruppe der Kinder wurde die Situation mit der Langeweile getestet. Sie mussten zunächst an einem Tisch sitzen und warten. Dann wurden Leckereien wie Kekse, Chips und Karottensticks und auch Spielsachen auf den Tisch gestellt. Nun sollten die Kinder wieder vier Minuten abwarten. Erst dann konnten sie mit dem Puzzle beginnen.
In der anderen Gruppe durften die Kinder direkt mit dem Puzzle starten. Sie konnten sich erst danach vier Minuten lang an den Dingen auf dem Tisch bedienen.
In dem Experiment beobachteten die Fachleute: Kinder, die sich gelangweilt hatten, futterten in den vier Warteminuten viel mehr.
Grundsätzlich sei es auch in Ordnung, wenn Kinder in gewissen Situation mal mehr äßen, sagt eine Expertin. Im Alltag sollte man aber nicht zu viel essen, nur weil man traurig oder gelangweilt ist. Stattdessen kann man sich etwa feste Zeiten einplanen, in denen genascht werden darf. Für Reisen raten Fachleute zudem: Gleich ein paar gesunde Snacks einpacken. Dann kann man auch bei Langeweile mal mehr futtern.
© dpa-infocom, dpa:231112-99-917844/2