
Es gibt wieder ein kleines bisschen Hoffnung: In dem schwierigen Konflikt zwischen Israel und der Terror-Gruppe Hamas wurde eine Einigung verkündet. Doch die Lage bleibt kompliziert.

«Stop the war» steht auf einem der Plakate. Auf Deutsch: Stoppt den Krieg!

Menschen in Israel demonstrieren und fordern, die Geiseln freizulassen.

Im Gazastreifen warteten die Menschen gebannt auf die Verkündung der Waffenruhe.
Seit mehr als einem Jahr halten Terroristen israelische Geiseln gefangen. Seit mehr als einem Jahr führt Israel im Gazastreifen Krieg. Nun könnte sich die schlimme Situation im Nahen Osten zumindest ein bisschen verbessern. Nach monatelangen Verhandlungen wurde eine Einigung verkündet.
Worauf haben sich die beiden Seiten geeinigt?
«Im ersten Schritt hören beide Seiten erst mal auf zu kämpfen», erklärt der Fachmann Jannis Julien Grimm. An diesem Sonntag soll eine Waffenruhe beginnen, die mindestens sechs Wochen dauert. Die Terror-Organisation Hamas hat angekündigt, erst mal 33 Geiseln freizulassen. Im Gegenzug will Israel Hunderte Häftlinge freilassen. Außerdem sollen die Menschen im Gazastreifen wichtige Hilfsgüter erhalten.
Wie kam es zu alldem?
Kämpfer der Hamas hatten am 7. Oktober vor einem Jahr Menschen in Israel überfallen. Dabei wurden viele getötet oder verschleppt. Die israelische Armee bombardierte daraufhin große Teile des Gazastreifens. Den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern in der Region gibt es mittlerweile schon seit mehreren Jahrzehnten. Immer wieder kam es zu Gewalt.
Worum geht es bei dem ganzen Konflikt?
Sehr verkürzt geht es darum, wem das Land gehört. Israel hat einen eigenen Staat. Aber auch die Palästinenser wollen in einem eigenen Staat leben. Teile der Palästinenser wollen, dass der Staat Israel ganz verschwindet. Manche Leute in Israel wiederum würden es am liebsten sehen, wenn die Palästinenser ganz aus dem Gazastreifen verschwinden würden.
Wer hat bei den Verhandlungen mitgemischt?
Nicht nur Israel und die Hamas sind an den Verhandlungen beteiligt. «Die Schwierigkeit ist, dass die beiden Konfliktparteien nicht direkt miteinander verhandeln», sagt Jannis Julien Grimm. Deshalb versuchen andere Länder wie Katar, Ägypten und die USA zu vermitteln. Die USA zum Beispiel gelten als Verbündete von Israel. Katar hat gute Verbindungen zur Hamas.
Wie soll es jetzt weitergehen?
Einige Punkte der Einigung sind noch immer offen. Nach und nach sollen weitere Geiseln und Häftlinge freigelassen werden. Jannis Julien Grimm betont aber: «Der Krieg ist noch nicht vorbei.» Trotzdem besteht seit Langem mal wieder etwas Hoffnung.
© dpa-infocom, dpa:250116-930-346551/1