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Das Smartphone verführt

Von dpa

Zu viel Zeit am Smartphone macht krank. Das ist den meisten Leuten klar. Trotzdem verbringen wir immer mehr Zeit vor unseren Bildschirmen. Das ist gerade für junge Menschen ein Problem.

Lustige Videos gucken, Spiele spielen, mit den Freunden in Kontakt bleiben. Wir sind viel und immer öfter mit unseren Smartphones beschäftigt. Fast alle Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren verbringen sogar mindestens einmal am Tag Zeit in den sozialen Netzwerken. Das zeigt eine neue Umfrage einer Krankenkasse. 

«Es ist völlig legitim, dass man auch diese Geräte nutzt, weil sie Spaß machen», sagt Professor Martin Korte dazu. Allerdings sind sich Fachleute einig, dass zu viel Zeit am Smartphone ungesund ist. 

Doch warum haben Smartphones eine so große Anziehungskraft? Herr Korte erklärt: «Schalten wir das Smartphone ein, wissen wir nie, was uns erwartet.» Vor allem die sozialen Medien würden deshalb so spannend sein. «Dies kann zu einer starken Dopamin-Ausschüttung führen.» Dopamin ist ein Botenstoff, der unter anderem unsere Stimmung beeinflusst. Manchmal könne diese Ausschüttung genauso stark sein wie bei einer Drogen- oder Spielsucht, sagt der Professor.

Warum das gefährlich werden kann, weiß die Psychologin Franziska Klemm. «Soziale Medien können Heranwachsende mit ihrem Überangebot und ihrer Flut an ungefilterten Nachrichten überfordern, frustrieren, Ängste schüren und einsam machen», sagt sie.

Ein weiteres Problem: Je mehr Zeit wir vor dem Bildschirm hängen, desto weniger Zeit verbringen wir an der frischen Luft, mit Sport, mit Freunden. Die Umfrage zeigt, dass inzwischen mehr Jugendliche Störungen beim Sprechen und Bewegen haben.

Zudem ist die Smartphone-Zeit gar nicht so entspannend, wie man glaubt. «Es ist für das Gehirn anstrengend, sich auf den Nahbereich des Bildschirms zu konzentrieren», sagt Martin Korte. «Wenn Kinder etwa in der Schulpause lieber am Smartphone sind als auf dem Pausenhof zu spielen, kommen sie nur noch erschöpfter zurück in den Unterricht.»

Die Fachleute wünschen sich darum, dass mehr Leute die Probleme mit Smartphones und sozialen Medien kennen. Vor allem die Erwachsenen sollten hier ein gutes Vorbild sein.

© dpa-infocom, dpa:241025-930-270484/1