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Bedrohung für Igel und Bäume

Von dpa

Zum allerersten Mal hat die Weltnaturschutzunion Bäume beurteilt und viele von ihnen auf die Rote Liste der bedrohten Arten gesetzt. Auch der Igel kommt dort erstmals vor.

Im Herbst hätte man eigentlich gute Chancen, einen Igel zu entdecken. Denn die Tiere sind dann besonders aktiv. Auf der Suche nach Fressen krabbeln sie durch das Laub und futtern sich Speck für den Winterschlaf an. Doch wer bei uns einen Igel entdeckt, hat ziemlich viel Glück. Denn von den Insektenfressern gibt es immer weniger. Die Zahl der westeuropäischen Igel ist sogar so stark zurückgegangen, dass Naturschützer sie erstmals auf die Rote Liste der bedrohten Arten aufgenommen haben. 

Keiner will auf die Rote Liste

Für diese Liste sammelt die Weltnaturschutzunion Informationen über Pflanzen und Tiere wie zum Beispiel den Igel. Diese Liste gibt es seit 60 Jahren. Steht ein Tier darauf, ist dies meist kein gutes Zeichen. Denn die Liste soll vor allem auf stark gefährdete oder vom Aussterben bedrohte Arten hinweisen. Insgesamt mehr als 166.000 Tier- und Pflanzenarten sind darauf. Gut 46.000 davon gelten als bedroht.

In sieben verschiedenen Stufen zeigt die Rote Liste an, wie es um ein Tier oder eine Pflanze steht. Die erste Stufe heißt «nicht gefährdet». Danach kommt die Stufe, auf der sich der Igel nun befindet: «Potenziell gefährdet». Es geht dabei um die Art, die unter anderem bei uns in Deutschland, Österreich oder Großbritannien heimisch ist. Die höchste Stufe heißt «ausgestorben».

Städtebau und Landwirtschaft bedrohen Igel und auch Bäume

Zum allerersten Mal haben die Fachleute auch weltweit Bäume untersucht und dabei festgestellt: Mehr als eine von drei Baumarten ist vom Aussterben bedroht. Vor allem betroffen seien Bäume auf Inseln unter anderem durch Stürme und den Klimawandel. Weitere Bedrohungen seien der Städtebau und die Landwirtschaft. Diese würden auch den ländlichen Lebensraum der Igel zerstören.

Über die stacheligen Tiere müssten wir nun mehr lernen, um sie in Zukunft besser zu schützen, erklärte eine der Fachleute. Wir wüssten jetzt auch, wo wir handeln müssten, um die Krise des weltweiten Baumsterbens zu bekämpfen, sagte ein weiterer. Die Aufgabe sei zwar gewaltig. Aber viele Organisationen, Universitäten und Länder würden bereits tolle Arbeit dafür leisten.

© dpa-infocom, dpa:241028-99-851444/2