
Geldmünzen und Scheine wechseln ständig die Besitzer. Auch Krankheitserreger können darauf sitzen. Aber wie hoch ist das Risiko, sich anzustecken?

Bargeld liegt auf einem Tisch.

Geldmünzen auf einem Tisch.
Unser Bargeld geht durch viele verschiedene Hände. Kein Wunder also, dass sich auch Krankheitserreger darauf tummeln können. Manche Menschen machen sich deshalb Sorgen, dass sie sich auf diesem Weg leicht mit Krankheiten anstecken. Aber stimmt das überhaupt?
Die Antwort ist: unwahrscheinlich. Ganz eindeutig beantworten kann man die Frage zwar nicht. Die Fachleute Christian Bogdan und Volkhard Kempf sagen aber: Das Risiko, sich durch Münzen oder Scheine mit Krankheiten anzustecken, sei sehr gering.
Es komme auf die Situation an, sagen die Experten. Wir fassen das Geld nur mit unseren Händen an. «Wenn überhaupt haben wir Krankheitserreger an unseren Fingern», erklärt der Forscher Christian Bogdan. Damit wir uns anstecken, müssten die Erreger zunächst in unseren Körper gelangen. Das passiert zum Beispiel, wenn sie mit Mund, Nase oder Wunden in Berührung kommen.
Sehr seltene Fälle
Die Experten erklären das an einem Beispiel: Ein Erwachsener ist krank und hat Durchfall. Wenn er sich die Hände nicht richtig wäscht, können die Krankheitserreger noch an den Fingern sein. Nun schenkt er vielleicht einem Kind eine Münze. Das Kind steckt sich danach die Finger in den Mund und kann sich dadurch anstecken.
Das Gleiche könne auch durch Haltegriffe in U-Bahnen oder Aufzugknöpfe passieren, sagt Christian Bogdan. Überall dort, wo viele Menschen sind.
Hände waschen
Das Wichtigste ist deshalb, sich regelmäßig die Hände zu waschen. «Wenn man mit Geld hantiert hat, wäscht man sich halt die Hände, bevor man etwas macht, was zum Beispiel mit der Nahrungsaufnahme zu tun hat», erklärt der Fachmann. Es reiche, die Hände ordentlich mit Seife zu waschen. Desinfizieren brauche man sie nicht.
Die Fachleute sind sich einig: Das Risiko, krank zu werden, sei viel höher, wenn man mit erkrankten Menschen in direkten Kontakt komme. «Wenn uns also einer anhustet, dann ist das gefährlicher, als wenn man Bargeld in der Hand hat», sagt der Fachmann Volkhard Kempf.
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