
Ein Internetverbot ist ziemlich hart. In den meisten Gefängnissen ist es der Alltag. Es gibt jedoch auch Einrichtungen, die etwas Neues ausprobieren wollen. Wer im Gefängnis sitzt, ist davor für ein Verbrechen verurteilt worden. Es geht dabei aber nicht nur darum, die Menschen zu bestrafen. Sie sollen nach dem Gefängnis auch in der Lage sein, wieder zurück in ein normales Leben zu finden. Und natürlich sollen sie nicht noch einmal kriminell werden. Wer im Gefängnis sitzt, muss auf viele Dinge verzichten. Ein Beispiel: Normalerweise dürfen Insassen nicht einfach so im Internet surfen. Es wäre ansonsten schwer zu kontrollieren, was sie online machen. Und auch im Internet lassen sich Verbrechen begehen oder planen. Das Problem: Mittlerweile funktioniert so viel digital, dass Häftlinge nach ihrer Zeit im Gefängnis viel aufholen müssten. In einem Experiment in dem Bundesland Baden-Württemberg bekommen Häftlinge deshalb mehr Zugang zum Internet – aber streng kontrolliert. Auch an anderen Orten gab es bereits solche Versuche. Außerdem gibt es in manchen Gefängnissen spezielle Räume mit Computern. So soll es für die Häftlinge leichter werden, für die Zeit nach dem Gefängnis nach Wohnungen und Jobs zu suchen. Außerdem könnten sie sich besser mit Sozialarbeitern und anderen Fachleuten austauschen, die ihnen helfen sollen.
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