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Ankommen, ausbreiten, verdrängen

Von dpa

Die Menschen verändern die Natur auf der ganzen Welt. Nicht nur direkt durch Roden und Ausrotten. Sondern auch dadurch, dass sie Tiere und Pflanzen von einem Ort zum nächsten mitnehmen.

Rolf Vennenbernd/dpa

Wenn Menschen um die Welt reisen, sind sie häufig nicht allein. Muscheln etwa haften sich an Schiffe und gelangen so in ganz neue Meere. Pflanzensamen werden in Koffer gepackt und reisen mit. Dadurch verbreiten sie sich in Gebieten, in denen sie nicht heimisch sind – entweder zufällig eingeschleppt oder absichtlich dort angesiedelt. Diese Tiere und Pflanzen sind in der neuen Heimat oft ein Problem. Man nennt sie dann: invasive Arten. 

Die neuen Tiere und Pflanzen haben zum Beispiel keine Fressfeinde und können sich deswegen rasend schnell ausbreiten. So verdrängen sie heimische Arten. Der Weltbiodiversitätsrat erklärte am Montag in einem Bericht: Invasive Arten sind eine große Bedrohung für die Natur. Mehr als 3500 solche Arten gibt es mittlerweile. Wir stellen hier drei davon vor.

Hausratte

Sie stammt aus Asien, kam aber schon vor Tausenden Jahren mit den Menschen nach Europa. Immer wieder fraß sie in Häusern Vorräte auf und half dabei, Krankheiten zu verbreiten. Später gelangte sie an Bord von Schiffen in alle möglichen Teile der Welt. Sie ist für das Aussterben von mehreren Tieren mit oder allein verantwortlich, vor allem auf abgelegenen Inseln. Dazu gehören Arten von Vögeln, kleinen Säugetieren, Reptilien und Pflanzen. 

Wandelröschen

Dieser Strauch hat wunderschöne Blüten, die in tropischen Gebieten das ganze Jahr über blühen. Das ist ein Grund, warum er so gerne als Zierpflanze angebaut wird. Doch der Strauch wuchert stark – oft gibt es dann kein Durchkommen mehr. Auch ist die Pflanze giftig, sodass immer wieder Nutztiere sterben, wenn sie sie fressen. Und das Wandelröschen verdrängt heimische Pflanzen in anderen Ländern der Welt. In Südafrika wurde der Verkauf der Pflanze deswegen verboten.

Zebramuschel

Diese Süßwasser-Muschelart reist in Ballastwasser durch die Welt. Dieses Wasser nehmen Schiffe auf, um stabil zu sein, und geben es später wieder ab. Heutzutage finden sich Zebramuscheln zum Beispiel in Deutschland in den Rohren von Kraftwerken. Dadurch werden die Rohre verstopft. Im Land USA werden die Zebramuscheln dafür verantwortlich gemacht, Wasservögeln in Seen zu schaden. Außerdem verletzen sich immer wieder Schwimmer und Angler an den scharfen Kanten der Muscheln.

© dpa-infocom, dpa:230904-99-72869/2