
Ochsen, Esel und Schafe sind die Tiere in der Weihnachtsgeschichte. Sie sollen bei Jesus Geburt dabei gewesen sein. Wie könnte es klingen, wenn ein Esel davon erzählt? Vielleicht so.

In einer Krippe blicken auch die Tiere auf das Jesuskind.

Wie könnte die Weihnachtsgeschichte klingen, wenn ein Esel sie erzählt?

In einer Krippe blicken auch die Tiere auf das Jesuskind.
Wenn die Tür zu unserem Stall aufgeht, bedeutet dies meist eins: Es gibt Futter! In dieser Nacht war es anders. Es kamen zwei Menschen herein, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Und das, was sie in unseren Futtertrog legten, konnte man nicht essen!
Aber fangen wir am Anfang an: Selbst ich als Esel konnte erkennen, dass die beiden Fremden sehr müde waren. Sie sahen aus, als hätten sie eine lange Reise hinter sich. «Es tut mir so leid, Maria», sagte der Mann. «Wir müssen heute Nacht in diesem Stall bleiben. Alle Herbergen in Bethlehem sind voll.»
Der Ochse neben mir wurde unruhig. Er macht sich nachts gerne sehr breit im Stroh. Wenn noch zwei Menschen hier schlafen wollen, wird es natürlich enger. «Das ist schon okay, Josef», sagt die Frau namens Maria. Dabei fiel mein Blick auf ihren kugelrunden Bauch. Sie sind bald zu dritt, vermutete ich.
Was soll ich sagen: Ich hatte recht! Denn noch in dieser Nacht wurde in unserem Stall ein Baby geboren! Maria und Josef nannten ihren Sohn Jesus. Den Namen soll ein Engel vorgeschlagen haben. Außerdem habe ich mitbekommen, dass Josef gar nicht der Vater ist! Jesus ist der Sohn Gottes.
Da wurden wir Tiere im Stall alle ziemlich neugierig. Es machte uns auch gar nichts mehr aus, dass sie das Kind in unseren Futtertrog, die Krippe, legten. So konnten wir es als Erste bestaunen.
Auf wundersame Weise war es plötzlich auch sehr hell geworden. Später erfuhren wir, dass das an einem Stern lag. Er leuchtete über unserem Stall und führte weitere Menschen zu uns. Sie alle wollten den Sohn Gottes sehen.
Unglaublich, dass all das in unserem Stall geschah! Davon werden sich die Menschen sicher noch lange erzählen.
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