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Zu wenig Platz für Radverkehr

Von dpa

Mit dem Fahrrad, dem Auto oder zu Fuß: Es gibt viele Möglichkeiten, von einem Ort zum anderen zu kommen. Im Moment nehmen Autos in Städten ziemlich viel Raum ein. Doch das könnte sich in Zukunft ändern.

Hendrik Schmidt/dpa

Straßen, Fahrradwege, Bürgersteige, Parkplätze: All das nimmt in Städten jede Menge Platz ein. Doch wie sollte man diese Flächen am besten aufteilen? Wie viel Platz sollte für Autos da sein, wie viel für Radfahrende, Fußgängerinnen und Fußgänger? Mit solchen Fragen beschäftigen sich Fachleute schon längere Zeit.

Momentan bekommen Autos und andere Fahrzeuge in deutschen Städten besonders viel Raum. Der Fachmann Sven Lißner nennt dafür vor allem einen Grund: «Die Städte wurden für Autoverkehr geplant.» Doch die vielen Autos bringen auch Probleme mit sich: zum Beispiel Abgase, Staus und Unfälle.

Mittlerweile wollen die Städte mehr Platz für andere Verkehrsmittel schaffen. Wie das gehen könnte, darüber sprechen gerade Fachleute in der Stadt Leipzig. Dort ging am Dienstag eine große Konferenz zum Thema Radverkehr los.

«Es fehlen sichere Fahrradwege oder Fußwege», sagt die Expertin Sarah Karge vom Fahrrad-Club ADFC. «Am besten sind geschützte Radwege, damit auch Kinder und ältere Menschen dort fahren können.» Oft fehlten auch Abstellplätze für Fahrräder. Ein weiteres Problem für Radfahrende seien gefährliche Kreuzungen.

Auch Vertreter von Autofahrerinnen und Autofahrern finden, dass mehr für Radfahrer getan werden sollte. «Grundsätzlich denke ich, dass es notwendig ist, an der einen oder anderen Stelle Raum abzugeben», sagt Ronald Winkler vom Automobil-Club ADAC.

Doch längst nicht alle Leute finden solche Veränderungen super. «Die Menschen haben das Gefühl: Ihnen wird etwas weggenommen», sagt der Fachmann Sven Lißner. Manche Leute sind auch darauf angewiesen, mit dem Auto zu fahren. Das wird auch künftig so sein. Sven Lißner sagt aber: «Wenn weniger Leute Auto fahren würden, hätten wir weniger Platzprobleme.» Der Verkehr wäre daher auch für die übrigen Autofahrer und Autofahrerinnen entspannter.

Die Fahrrad-Expertin Sarah Karge findet, man müsste die Menschen noch besser beteiligen. «Es geht um lebenswerte Städte, es geht um mehr Platz für Menschen», sagt sie. Vielleicht könnten sich die Menschen bei solchen Zielen eher einigen.

© dpa-infocom, dpa:230509-99-624041/4