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Zu trocken, zu nass oder genau richtig?

Von dpa

Pflanzen haben Durst. Vor allem im Frühjahr brauchen sie viel Wasser, das sie mit der Wurzel aus der Erde holen. Aber ist die Erde feucht genug? Fachleute berechnen das für ganz Deutschland.

Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Brauchen die Pflanzen auf der Fensterbank Wasser? Manche Leute prüfen das, indem sie mit einem Finger auf die Erde drücken: Ist die feucht oder zu trocken?

Ein Daumen ist allerdings zu wenig, wenn es um Felder in der Landwirtschaft geht, um ganze Wälder oder Gärtnereien, die Blumen und Gemüse für uns anbauen. Für die sind genauere Informationen über die Feuchtigkeit im Boden wichtig.

Wie sieht es zum Beispiel tiefer in der Erde aus: Reicht die Feuchtigkeit, um die Wurzeln der Bäume mit ausreichend Wasser zu versorgen? Ist es zu trocken, müssen zum Beispiel Förster sehr viel stärker auf Gefahr durch Waldbrände achten.

Fachleute vom Deutschen Wetterdienst liefern mithilfe einer speziellen Technik die passenden Informationen. Sie berechnen die Bodenfeuchte bis zu zwei Meter tief in ganz Deutschland. «Über Farbverläufe kann ein Landwirt auf einen Blick erkennen, ob in seiner Region in zum Beispiel 60 Zentimeter Tiefe unter Winterweizen extremer Trockenstress besteht», erklärt der Fachmann Tobias Fuchs. Auch das Gegenteil zeige sich: Wenn etwa durch zu viel Wasser den Pflanzen Schaden droht.

In den vergangenen Jahren machte allerdings vor allem mehr Trockenheit im Frühjahr Probleme. So regne es etwa im Nordosten von Deutschland ausgerechnet von Mitte März bis Mai an etwa 40 Tagen nicht mehr. Das berichteten die Fachleute vom Wetterdienst am Dienstag. Genau in dieser Zeit brauchen zum Beispiel Weizen, Mais und Rüben viel Wasser, um gut zu wachsen.

Der Experte Tobias Fuchs warnte: «Leider müssen wir davon ausgehen, dass solche Trockenperioden mit der zunehmenden Erderwärmung häufiger und vielleicht auch heftiger auftreten werden.» Damit trotzdem in Zukunft genügend Pflanzen wachsen, sollten Bauern jetzt zum Beispiel überlegen: Welche Sorten vertragen Trockenheit besser.

Die deutsche Umweltministerin kündigte zudem am Dienstag an: Es wird Geld geben, um natürlichen Klimaschutz zu verbessern. «Damit werden wir Moore wieder vernässen, Auen renaturieren sowie Wälder, Böden, Gewässer und Meere erhalten und schützen.»

© dpa-infocom, dpa:220329-99-716092/1