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Zu flach für schwere Fracht

Von dpa

Schiffe befördern Güter durch das Land. Das klappt aber nur, wenn die Flüsse genug Wasser haben. Doch die Pegelstände der Flüsse sinken und sinken. Das ist nicht nur für die Schifffahrt ein Problem.

Christoph Reichwein/dpa

Die Ufer der Flüsse sind viel breiter als sonst. Erde und Steine sind zu sehen, wo Wasser fließen sollte. Weil es bei uns monatelang zu wenig geregnet hat, tragen die Flüsse weniger Wasser. Der Wasserstand von Rhein, Donau oder Elbe ist stark gesunken. Das bereitet der Schifffahrt Probleme.

«Niedrige Pegelstände bedeuten, dass die Schiffe weniger Ladung mitnehmen können», erklärt die Fachfrau Claudia Thoma. Denn mehr Ladung bedeutet mehr Gewicht. Dadurch liegen die Schiffe tiefer im Wasser. Ist der Wasserstand in der Fahrrinne der Flüsse nicht hoch genug, könnten die Schiffe den Grund berühren, beschädigt werden oder stecken bleiben.

Stress für die Fische

Am Hafen der Stadt Köln kommen Güterschiffe teils nur noch mit einem Drittel der üblichen Ladung an, berichtete ein Sprecher. Die Unternehmen müssen ihre Ladung auf mehr Schiffe verteilen. Das macht den Transport teurer. Auch werden mehr Güter statt auf dem Wasser nun auf Straßen und Schienen befördert. Das sorgt für mehr Verkehr auf den Autobahnen.

Doch nicht nur die Schifffahrt ist von den niedrigen Wasserständen betroffen. Auch den Fischen in den Flüssen geht es nicht gut. Weniger Wasser heizt sich schneller auf als viel. Das warme Wasser kann aber nicht so viel Sauerstoff aufnehmen wie kaltes. Dabei ist Sauerstoff für die Fische sehr wichtig. Dazu kommt: Die Fische können dem Schiffsverkehr im flachen Wasser nicht so gut ausweichen. Sie müssen sich die Fahrrinnen mit den Schiffen teilen. Das bereitet den Tieren noch größeren Stress.

Auch in den nächsten Tagen ist kein Regen in Sicht. Damit werden die Pegelstände in den Flüssen noch um einige Zentimeter sinken. Fachleute meinen aber, dass große Flüsse wie etwa der Rhein auch weiterhin von den Güterschiffen befahren werden können.

© dpa-infocom, dpa:220812-99-366170/2