
Das große Land ist weit weg: Trotzdem sind gerade wieder zwei wichtige Politiker aus Deutschland in Kanada angekommen. Dabei geht es um Batterien, Wasserstoff und den Krieg in der Ukraine.

Kanada ist eines der größten Länder der Welt. Auf der Landkarte liegt es direkt über den Vereinigten Staaten von Amerika. Die Fläche der beiden Länder ist ungefähr gleich groß, vergleichbar auch mit China in Asien. Deutschland würde fast 30 Mal in Kanada reinpassen. Nur Russland ist noch deutlich größer als das Land in Nordamerika.
Trotz der Größe ist von Kanada nicht so oft die Rede wie von den anderen Riesen Russland, USA und China. Das liegt vielleicht auch daran, dass in Kanada nur etwa halb so viele Menschen leben wie in Deutschland. Große Teile des Landes sind fast unbewohnt. Es gibt hohe Berge, riesige Wälder und viele Seen.
Olaf Scholz und Robert Habeck auf Reisen
Nun haben sich in kurzer Zeit gleich mehrere wichtige deutsche Politiker auf den Weg nach Kanada gemacht. Vor Kurzem hatte Außenministerin Annalena Baerbock das Land besucht. Am Sonntag landeten der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und der Wirtschaftsminister Robert Habeck in der kanadischen Stadt Montreal.
Die Reise hat auch mit dem Krieg in der Ukraine zu tun. Russland hatte sein Nachbarland vor etwa einem halben Jahr angegriffen. Seitdem wollen viele Länder mit Russland nichts mehr zu tun haben. Doch das ist gar nicht so einfach. Viele Heizungen in Deutschland heizen zum Beispiel mit russischem Gas.
Ein Land mit vielen Bodenschätzen
Deutsche Politikerinnen und Politiker versuchen deshalb, mit anderen Ländern nach neuen Möglichkeiten zu suchen. Eines dieser Länder ist Kanada mit seinen vielen Rohstoffen im Boden. «Das Land verfügt über ähnliche reiche Bodenschätze wie Russland – mit dem Unterschied, dass es eine verlässliche Demokratie ist», sagte Kanzler Olaf Scholz am Sonntag.
Bei den Rohstoffen geht es zum Beispiel um Mineralien und Metalle, die für Batterien gebraucht werden. Außerdem möchte Deutschland Wasserstoff aus Kanada verwenden. Aus Wasserstoff lässt sich Energie gewinnen. Dafür braucht man zwar erst mal Strom. Im Gegensatz zur Energie aus Solaranlagen oder Windrädern kann man Wasserstoff aber leichter speichern und transportieren.
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