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Womit Erfolg in der Schule zusammenhängt

Von dpa

Wer aufs Gymnasium geht, hat häufig Eltern, die auch schon auf dem Gymnasium waren. Kinder von weniger gebildeten Eltern schaffen es oft nicht dorthin. Woran das liegt, erklären zwei Experten.

Daniel Bockwoldt/dpa

Manche denken: Der Erfolg in der Schule hängt davon ab, wie intelligent ein Kind ist und wie viel es lernt. Aber so ist das nicht!

Fachleute schauen sich immer wieder an, welche Kinder wie gut in der Schule sind. Ihr Ergebnis: Es liegt auch an den Eltern. Am Dienstag nun wurde eine neue Untersuchung zu dem Thema vorgestellt. Darin heißt es: Haben die Eltern Abitur und verdienen viel Geld, gehen ihre Kinder meistens aufs Gymnasium. Haben die Eltern kein Abitur und verdienen nicht so viel Geld, gehen ihre Kinder nur selten aufs Gymnasium.

Wie aber kommt das? Das kann zum Beispiel Professor Axel Plünnecke erklären. Er sagt: Die Unterschiede beginnen schon, wenn Kinder noch klein sind. «Akademiker-Eltern lesen ihren Kindern eher vor und schicken ihre Kinder schon früh in die Kita oder den Kindergarten», sagt er. Beides helfe später, gut in der Schule zu sein.

In der Schulzeit unterstützen gebildetere Eltern ihre Kinder oft besser. «Sie können den Schulstoff erklären, bei den Hausaufgaben helfen und sich zum Beispiel selbst Übungsaufgaben ausdenken. Das ist ein riesiger Vorteil», sagt der Fachmann.

Das Einkommen der Eltern spielt zum Beispiel eine Rolle, wenn es um die Wohnung geht. Reichere Familien können sich oft mehr Zimmer leisten. Dann haben die Kinder die Möglichkeit, in Ruhe zu lernen. Kinder aus ärmeren Familien müssen dafür etwa am Küchentisch sitzen. Hinzu kommt manchmal: Es ist kein Geld da, etwa für Lern-Computer.

Der Fachmann Markus Lörz weiß, dass die Eltern auch beim Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule eine große Rolle spielen. «Gebildetere Eltern trauen ihren Kindern eher das Gymnasium zu. Und sie wünschen sich das Abitur.» Hinzu kommt: Lehrerinnen und Lehrer geben solchen Kindern eher eine Empfehlung fürs Gymnasium als anderen Kindern. 

Fachleute überlegen sich, was gegen diese Ungleichheiten hilft. Eine Möglichkeit wäre, die Kinder später aufzuteilen oder gar nicht mehr. Auch gute Ganztagsschulen könnten helfen. «In ihnen sollten Kinder nicht nur betreut werden, sondern auch unterstützt werden», sagt Herr Plünnecke. Außerdem könnte der Staat die Schulen noch mehr mit Geld unterstützen, etwa für Computer und zusätzliche Förderkurse vor allem für ärmere Kinder. 

© dpa-infocom, dpa:230418-99-359809/2