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Woher weiß man, dass es Omikron ist?

Von dpa

Alle reden über die Omikron-Variante. Aber wie findet man heraus, dass sich jemand genau damit angesteckt hat? Ein Arzt erklärt es.

Julian Stratenschulte/dpa

Der Schnelltest ist positiv. Jetzt muss man rasch noch einen PCR-Test machen, um sicher herauszufinden, ob man Corona hat. Der Test wird aber nicht beim Arzt oder in der Teststation untersucht, sondern in einem speziellen Labor. Aus dem Labor kann dann auch die Nachricht kommen, dass man sich mit der Omikron-Variante des Coronavirus angesteckt hat. Aber wie findet das Labor das heraus?

Wenn eine Probe eines PCR-Tests im Labor ankommt, wird sie mit einer Flüssigkeit vermischt. Das ist so ähnlich wie bei den Schnelltests, die man zu Hause oder in der Schule macht. In dieser Flüssigkeit gibt es winzig kleine Teilchen. Im Gemisch treffen sie dann auf die Coronaviren aus der Probe und docken an sie an. Die Mission der Teilchen ist es, ihre Umgebung zu untersuchen. 

Bei jeder PCR-Überprüfung passiert ein wichtiger Schritt: Die verfügbaren Coronaviren werden mithilfe der Teilchen mehrmals kopiert. Und das ist wichtig, schließlich sind Viren sehr klein. Mit einer größeren Menge an Viren können die Forscher im Labor besser arbeiten. 

Dann kann man die Viren auch genau untersuchen und schauen, um welche Corona-Variante es sind handelt. Der Arzt Michael Müller erklärt die Spurensuche so: «Das ist wie bei einem Taschenbuch. Das Original hat einen Text, den wir alle kennen. Und bei einer Variante ist ein Kapitel anders geschrieben oder hat eine andere Überschrift.» Sie unterscheiden sich also an bestimmten Stellen. 

Bei einer bekannten Variante wie Omikron weiß man, an welchen Stellen sich die Unterschiede zum Original befinden. Dann muss man sozusagen nicht mehr das ganze Taschenbuch lesen. «Und dann kann ich testen: Ist dieser Abschnitt verändert, ja oder nein?», sagt der Arzt. Das hat einen komplizierten Namen: Sequenzierung. 

Wenn man alle Stellen überprüft hat, kann man sagen, ob sich jemand mit Omikron angesteckt hat oder doch mit einer anderen Variante. Am Donnerstagabend erklärten Fachleute: Die große Mehrheit der Proben, die so überprüft wurden, zeige mittlerweile eine Ansteckung durch Omikron an. 

© dpa-infocom, dpa:220114-99-708940/2