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Woanders einkaufen

Von dpa

Mit Russland wollen viele Länder gerade möglichst wenig zu tun haben. Denn das Land führt einen brutalen Krieg gegen die Ukraine. Doch Deutschland ist auch abhängig von Russland. Warum und wie sich das ändern soll, erfährst du hier.

Kay Nietfeld/dpa

Frieren für den Frieden! Plakate mit Sprüchen wie diesem konnte man in den vergangenen drei Wochen häufiger sehen. Auf Demonstrationen gegen Russland und den Krieg in der Ukraine hielten Menschen solche Plakate hoch. Aber was ist damit gemeint? Warum sollte der Krieg enden, wenn Menschen in Deutschland frieren? 

Die Plakate beziehen sich auf das Erdgas, das Russland an Deutschland liefert. Wir brauchen es zum Beispiel, um Wohnungen zu heizen. Auch für warmes Wasser und in Fabriken nutzen wir Erdgas. Rund die Hälfte unseres Gases kaufen wir in Russland.

Das Problem ist: Viele möchten Russland für seinen Angriff auf die Ukraine bestrafen. Das passiert auch. Russland kommt zum Beispiel nicht mehr an sein Geld heran, wenn es in Deutschland auf einem Bankkonto liegt. Gleichzeitig zahlt Deutschland jedoch Millionen Euro an Russland, um weiter Erdgas zu bekommen. Das Geld kann die russische Regierung auch für den Krieg gegen die Ukraine verwenden.

Viele sagen: Deutschland ist abhängig vom russischen Gas. Würden wir sofort aufhören das Gas zu kaufen, würden viele Menschen frieren und Fabriken heftige Probleme bekommen. Eigenes Erdgas hat Deutschland kaum. Wir brauchen also Länder, die Erdgasfelder im Boden haben und Gas verkaufen.

Deshalb besucht Deutschlands Minister für Wirtschaft gerade Länder, die Gas haben, wie Norwegen, die Vereinigten Arabischen Emirate und Katar. Mit Katar etwa vereinbarte Robert Habeck, künftig zusammenzuarbeiten. So soll Deutschland unabhängiger von Russland werden. «Wenn wir vielleicht auch in diesem Jahr noch russisches Gas brauchen werden: in der Zukunft nicht mehr», sagte der Minister.

Einen Haken hat Gas allerdings, egal aus welchem Land es kommt: Es ist nicht so gut für das Klima. Deshalb will die deutsche Regierung in der Zukunft ganz darauf verzichten. Doch die Umstellung braucht Zeit. Unsere Energie soll dann unter anderem aus Wind und Sonne kommen, aber auch aus grünem Wasserstoff.

© dpa-infocom, dpa:220321-99-613739/2