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Wo die Augen von Bücher-Fans leuchten

Von dpa

Bücher, so weit das Auge reicht. Sie stehen in Regalen, liegen auf Tischen, bilden hohe Stapel. Solche Anblicke bieten sich auf einer Buchmesse. Aber wozu dient so eine Messe überhaupt?

Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

In Ruhe ein ganzes Buch lesen kann hier niemand. Überall laufen Leute umher, schauen sich ein paar Bücher kurz an, hören bei einer Lesung zu, lauschen einem Vortrag oder sprechen miteinander. So läuft das bei einer Buchmesse ab. Am Donnerstag beginnt eine der größten Buchmessen Deutschlands: die Leipziger Buchmesse im Bundesland Sachsen.

Alle großen deutschen Verlage bauen dafür Stände in den Hallen auf. Zehntausende Besucherinnen und Besucher kommen dorthin, um in den Regalen und auf Tischen nach spannenden Büchern zu suchen. Aber mal ehrlich: Das wäre eigentlich auch in einem Buchladen um die Ecke möglich. Wieso fahren die Leute dafür extra auf eine Messe?

Die Messe-Mitarbeiterin Julia Lücke nennt mehrere Gründe. Zum einen sei es für die Menschen möglich, vor Ort die Autorinnen und Autoren zu treffen. «Das ist etwas ganz anderes, als nur ein Buch in der Hand zu haben.» Die Autorinnen und Autoren lesen aus den Büchern vor und schreiben auch häufig etwas hinein. Das kann ein kleiner Gruß sein oder nur eine Unterschrift. Signieren nennt man das. Manche Leute stellen sich dafür stundenlang auf der Messe in Schlangen.

Riesige Auswahl auf einer Buchmesse

Ein anderer Grund sei die riesige Auswahl auf einer Buchmesse, sagt Julia Lücke. «Man hat dort die Chance, ganz viele Dinge zu entdecken. Man kann sich von Stand zu Stand treiben lassen und Bücher finden, die man bisher noch nicht kannte.»

Übrigens ist so eine Buchmesse nicht nur für die Besucherinnen und Besucher eine tolle Sache. Auch die Buchverlage freuen sich immer auf die Veranstaltung. Judith Kaiser vom Verlag Friedrich Oetinger meint: «Bei den Lesungen und auch bei Gesprächen an unserem Stand erfahren wir ganz direkt, welche Bücher gut gefallen und was Kinder und Jugendliche besonders gerne lesen.»

So eine Buchmesse ist außerdem eine große Kontaktbörse. Die Leute von den Verlagen treffen auf Menschen aus Buchhandlungen oder aus Druckereien oder auch von ausländischen Buchverlagen. Alle besprechen sich und planen Dinge miteinander. Hilke Schenck vom Carlsen Verlag erklärt: «Wenn man durch die Hallen geht, bekommt man viele Trends und Themen mit.»

Auch Vertreterinnen und Vertreter der Presse und von Literatur-Jurys streifen in Leipzig umher. Judith Kaiser meint: «Es ist einfach toll, wenn so viele Menschen zusammenkommen, die sich alle für Bücher und fürs Lesen begeistern. Eine Buchmesse ist wie eine große Party von Bücherfreunden.»

© dpa-infocom, dpa:230423-99-416832/3