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Winziges Teilchen mit großer Auswirkung

Von dpa

Ein neues Auto für die Familie? Die neueste Konsole zum Spielen? Wer sich so etwas kaufen will, muss gerade oft warten. Denn es fehlt ein winziges Bauteil. Länder in Europa wollen nun mehr dagegen tun.

Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Auf dem Parkplatz reihen sich die fast fertigen Autos nebeneinander. In den Fabriken müssen die Arbeiter unfreiwillige Pausen einlegen. Denn um ein Auto zu bauen, fehlen gerade wichtige Teilchen: Mikrochips! Das sind Bauteile für die Elektronik in sehr verschiedenen Produkten. Die Bauteile speichern Informationen und geben Befehle weiter.

Solche Mikrochips werden auch Halbleiter genannt. Sie stecken nicht nur in der Elektronik von Autos. Auch in Spielekonsolen, Handys oder medizinischen Geräten werden die Mikrochips eingebaut. Doch es fehlen genug Mikrochips, um alle Geräte und Fahrzeuge sofort damit auszustatten. Deshalb stoppten Autofirmen schon Teile ihrer Produktion. Auch auf ein neues Tablet muss man oft eine Weile warten.

In den Anlagen, die die Chips herstellen, ist dagegen eine Menge zu tun. Dass es dennoch nicht genug Mikrochips gibt, hat verschiedene Gründe. Die Corona-Krise etwa hat Abläufe durcheinandergebracht. Außerdem fehlt es an Rohstoffen für die Herstellung. 

Neue Fabriken für die Produktion zu bauen, dauert lange und ist teuer. Deshalb gibt es bislang eher wenige, aber dafür sehr große Anlagen. Ein Problem für Firmen aus Europa: Viele wichtige Anlagen gehören Firmen aus anderen Ländern, etwa aus Asien und Amerika. Das bedeutet, dass zum Beispiel Autofirmen aus Deutschland abhängig von anderen sind, wenn sie deren Mikrochips kaufen möchten.

Dagegen möchten die Länder der Europäischen Union nun mehr tun, auch Deutschland ist dabei. Am Dienstag stellte die Europäische Union einen Plan vor. Die Länder wollen viel mehr Geld für die Mikrochip-Industrie geben. Etwa 45 Milliarden Euro sollen für die Forschung und den Bau großer Produktionsanlagen ausgegeben werden. So soll in Zukunft die Herstellung von Autos wieder besser laufen.  Zudem sollen Menschen nicht mehr so lange auf neue elektronische Geräte warten müssen.

© dpa-infocom, dpa:220208-99-32228/2