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Wenn alles zu viel wird

Von dpa

In den vergangenen Jahren war in der Welt mit Pandemie, Krieg und Naturkatastrophen viel los. Nachrichten darüber können belasten und traurig machen. Was helfen kann, wissen Expertinnen.

Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Vielleicht hörst du morgens beim Frühstück oder auf dem Weg zu Schule Nachrichten im Radio. Im Alltag begegnen sie uns fast überall. Häufig geht es dabei um Themen, die traurig machen oder schwierig zu verstehen sind. Derzeit hört man etwa viel über die Erdbeben in den Ländern Türkei und Syrien oder über den Krieg in der Ukraine. Berichte darüber können einen ganz schön überfordern. 

«Auf der einen Seite wirken diese Krisen weit weg, jedoch sind sie dann auch schwieriger zu verstehen», sagt Inés Brock-Harder. Sie ist Psychologin, also sozusagen eine Ärztin für Gefühle. Sie redet mit Menschen und hilft bei Sorgen. 

«Es gibt Probleme, kleine wie große, die wir nicht einfach lösen können, obwohl wir es so gerne täten. Dann fühlen wir uns machtlos», sagt auch Schul-Psychologin Carola Wilhayn. Vor allem seit Beginn der Corona-Pandemie hätten viele Menschen Hilfe bei Psychologen gesucht, sagt sie. Und das sei wichtig, denn: «Allein die Sorgen mit jemandem zu teilen, sie auszusprechen, kann schon sehr entlastend sein und helfen.»

Wenn einen etwas beschäftigt, kann man auch zunächst mit einer Person sprechen, der man vertraut. Das können etwa Eltern oder Großeltern sein. Ein Rat von Carola Wilhayn lautet: «Auch wenn man sieht, dass die Erwachsenen im Stress sind, dürft ihr sagen, dass ihr Sorgen habt.»

Wenn man sich noch nicht bereit fühlt, über seine Sorgen zu sprechen, kann man seine Gedanken und Gefühle aufschreiben oder ein Bild dazu malen, erklärt Inés Brock-Harder. «Oder man kann die Gefühle im Tanzen ausdrücken.» Generell könne Sport guttun.

Außerdem helfe es, Nachrichten manchmal etwas weniger zu verfolgen, um wieder etwas Abstand zu den schweren Themen zu bekommen, sagt Carola Wilhayn. «Es ist völlig okay, zu sagen: Das ist mir zu viel!»

Gingen die Sorgen oder Traurigkeit nicht mehr weg, solle man sich Hilfe von Fachleuten holen, raten beide Expertinnen. Auch die Nummer gegen Kummer kann helfen. Das ist ein Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche. Die Nummer lautet 116111.

© dpa-infocom, dpa:230215-99-607426/2