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Warum Eltern von einer Apotheke zur nächsten fahren

Von dpa

Kinder können nicht einfach die Tabletten von Erwachsenen schlucken. Sie brauchen spezielle Säfte, etwa gegen Fieber oder fiese Bakterien. Doch solche Medikamente sind gerade schwer zu bekommen.

Uli Deck/dpa

Ein Kind ist krank, es hat eine Entzündung im Bauch. In einer Kinderklinik wird ein Medikament aufgeschrieben: ein Antibiotikum. Das bekämpft Bakterien, welche die Infektionen auslösen. Mit dem Rezept fahren die Eltern von Apotheke zu Apotheke. Überall fehlt die Medizin. Erst nach langem Suchen finden die Eltern eine Apotheke, die noch eine Flasche davon übrig hat.

Antibiotika und Fiebersäfte fehlen

Solche Geschichten passieren in Deutschland gerade häufig. Es fehlen Medikamente für Kinder, etwa gegen Scharlach. Auch viele Schmerzmittel und Fiebersäfte sind schwer zu bekommen. Das hat damit zu tun, dass viele dieser Medikamente in Asien hergestellt werden. Geht dort etwas schief in einer Fabrik oder die Lieferung kommt nicht an, fehlt das Medikament bei uns.

Manchmal können die Apotheken in so einem Fall ein Medikament selbst herstellen. Oder sie überlegen zusammen mit den Ärztinnen und Ärzten, welche andere Medizin den Kindern helfen könnte.

Brief von Medizinerinnen und Medizinern

Besser wäre es natürlich, alle benötigten Medikamente für Kinder wären immer vorhanden. Am Wochenende wurde ein Brief bekannt, in dem Medizinerinnen und Mediziner genau das fordern. Sie wollen von der Politik eine schnelle und dauerhafte Lösung.

In einem ersten Schritt haben die zuständigen Fachleute schon reagiert. So ist es nun einfacher möglich, Medikamente aus anderen Ländern in Europa in Deutschland zu bekommen. Wenn etwa ein Fiebersaft aus Spanien keine deutsche Verpackung hat, darf er dennoch hier verkauft werden. Doch das geht nicht immer, weil auch in vielen anderen Ländern Europas bestimmte Medikamente fehlen.

Neues Gesetz soll helfen

Nun arbeitet die Politik an einem neuen Gesetz. Es soll Herstellern ermöglichen, mehr Geld für die Medikamente zu verlangen. Die Hoffnung ist: Wenn es sich für die Firmen wieder mehr lohnt, dann stellen sie mehr solcher Medikamente her. Ein Teil soll dann auch in Europa produziert werden. Wichtige Medikamente sollen außerdem immer in großen Lagern vorrätig sein. So können möglichst alle Kinder versorgt werden.

© dpa-infocom, dpa:230501-99-517275/3