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Warum ein riesiges Aquarium platzen kann

Von dpa

Je größer das Aquarium, desto schwieriger ist es zu bauen. Die Wände müssen richtig dick sein! In der Stadt Berlin ging so ein Riesenaquarium kaputt. Hier kommen Antworten auf viele Fragen dazu.

Alexander Rüsche/dpa

Gerade noch schwammen etwa 1500 Fische durch ein riesiges Aquarium. Im nächsten Moment lagen die Tiere schon auf dem Boden. Am Freitag platzte ihr Aquarium in einem Hotel in der Stadt Berlin plötzlich. Bei dem Vorfall wurden zwei Menschen verletzt und fast alle Fische starben. Das Hotel wurde teilweise verwüstet. Je 100 Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr rückten aus.

Warum ist das passiert?

Das war zunächst noch unklar. Eine Politikerin sprach von möglicher Materialermüdung. Das bedeutet, dass das Material über die Zeit Schaden nimmt. Das kann durch Bewegung passieren oder durch Sonnenstrahlen oder Temperaturveränderung oder andere Dinge. Zum Beispiel kann man die Plastik-Halterung eines Kugelschreibers immer wieder biegen, bis sie irgendwann bricht. 

Was war das für ein Aquarium?

Das Becken hatte die Form eines Zylinders mit Loch drin, wie ein Baumkuchen. Es war mehrere Stockwerke hoch, man konnte mit einem Aufzug durch das Loch fahren. Gefüllt war das Aquarium mit einer Million Liter Salzwasser und Fischen aus 100 Arten.

Waren die Wände aus normalem Glas?

Nein, es handelte sich um sogenanntes Acrylglas. «Das ist ein Kunststoff», sagt Andy Kosch von der Aquarienfirma Diamant Aquarien. Für so ein großes Aquarium müssten die Scheiben nämlich viele Zentimeter dick sein. «Bei einer Glasscheibe mit 20 Zentimeter Dicke könnte man nicht mehr durchgucken, das wäre zu milchig.» Bei Kunststoff gehe das.

Warum waren die Scheiben so dick?

Je höher ein Becken ist, desto mehr muss die Scheibe aushalten. Das Riesenaquarium in Berlin war 16 Meter hoch – das erzeugt einen enormen Wasserdruck. Herr Kosch erklärt: Baut er ein Aquarium für einen halben Meter Wassertiefe, wählt er eine 8 Millimeter dicke Scheibe. Für ein Aquarium mit einem Meter Wasser sind es schon 30-Millimeter-Scheiben. «Das vervielfacht sich», sagt er.

Werden Aquarien eigentlich überprüft?

Ja, auch für Aquarien gibt es Techniker und Wartungsfirmen. Diese kommen in bestimmten Abständen vorbei. Sie können zum Beispiel mit einem Ultraschall-Gerät prüfen, ob die Scheiben und die Nähte in Ordnung sind. «Dass so ein großes Aquarium mal bricht, ist äußerst selten», sagt Andy Kosch.

© dpa-infocom, dpa:221216-99-927165/3