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Vorfahrt für Kinder auf dem Rad

Von dpa

Straßen sind vor allem für Autos gebaut. Für Menschen auf dem Fahrrad oder zu Fuß ist oft wenig Platz. Damit sich das ändert, haben am Wochenende viele Kinder auf dem Rad demonstriert.

Paul Zinken/dpa

An jeder Kreuzung müssen die Autos warten. Achtung, hier kommen Kinder auf ihren Fahrrädern angerollt – und haben Vorfahrt! Was wie ein Traum klingt, wurde am Wochenende in mehr als 150 Orten Wirklichkeit. Dort trafen sich Eltern und Kinder zu Demonstrationen auf dem Fahrrad. Manche Kinder waren auf eigenen Fahrrädern unterwegs. Andere saßen im Anhänger oder im Kindersitz. Einige nutzten auch Laufräder oder Roller.

Sichere Radwege

Das Ziel der Demos mit dem Namen Kidical Mass: mehr Sicherheit für Kinder im Straßenverkehr erreichen. Straßen und Radwege sollten so gebaut werden, dass Kinder keine Angst mehr haben müssen und sich frei bewegen können. Die Demo-Verantwortlichen forderten auch, dass Autos überall in Städten nur noch höchstens 30 Stundenkilometer schnell fahren dürfen. Dann werde der Verkehr auch für Kinder sicherer.

Zehntausende Unterschriften

Um Politikerinnen und Politiker von ihren Ideen zu überzeugen, sammelten die Orga-Leute der Demos jede Menge Unterschriften. Diese überreichten sie am Wochenende etwa an Bürgermeister und Bürgermeisterinnen. Eine Liste erhielt auch Bettina Jarasch. Die Verkehrspolitikerin aus der Hauptstadt Berlin meinte hinterher: «Vielen Dank für die Unterschriften!» Sie werde die Forderungen mit den anderen Leuten in der Politik diskutieren.

Schilder und Luftballons

Danach rollten die Fahrrad-Demos los. Tausende Erwachsene und Kinder machten mit. Viele banden sich dafür Luftballons und Fähnchen an die Fahrräder. Andere malten Schilder. Darauf stand zum Beispiel: «Sichere Schulwege» oder «Uns gehört die Straße» oder «Angstfreies Radfahren für Alle!»

Bei Rot über die Ampel

Hilfe bekamen die Demonstrierenden von der Polizei. Der Verkehr wurde extra für die Fahrräder angehalten. So konnten die Kinder auch mal mitten auf breiten Hauptstraßen fahren, ohne dass sie einem Auto begegneten. Sogar über rote Ampeln zu rollen war ausnahmsweise erlaubt.

© dpa-infocom, dpa:220925-99-893011/2