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Vor dem Krieg flüchten

Von dpa

Er ist müde und erschöpft. Der zwölf Jahre alte Rachman ist mit seiner Mutter vor dem Krieg in der Ukraine geflohen. Wie Zehntausende andere Menschen sucht er Zuflucht im Nachbarland Polen.

Michael Kappeler/dpa

Die Menschen kommen mit Zügen, Autos oder zu Fuß. Sie flüchten vor dem Krieg in ihrem Heimatland Ukraine. Seit Donnerstag wird das Land von russischen Soldaten angegriffen. Seitdem wird an vielen Orten gekämpft. Die Menschen dort fühlen sich nicht mehr sicher.

Hunderttausende Menschen in der Ukraine haben schon ihr Zuhause verlassen. Viele suchen an anderen Orten im Land Zuflucht. Andere versuchen, aus dem Land zu kommen, und gehen zum Beispiel in das Nachbarland Polen. Die meisten davon sind Frauen und Kinder. Viele Männer bleiben in der Ukraine, um als Soldaten ihr Land zu verteidigen. 

Auch der zwölf Jahre alte Rachman ist mit seiner Mutter nach Polen geflohen. «Ich glaube, am meisten Angst habe ich davor, dass sie unser Haus bombardieren», sagt er. 

Rachman kommt aus Lwiw. Die Stadt liegt in der Westukraine, nicht weit von der Grenze zu Polen entfernt. «Wir sind aber fast 20 Kilometer zu Fuß gelaufen, um hierherzukommen, und mir tun jetzt die Füße weh», sagt Rachman. Er ist müde und erschöpft. Seine Mutter und er mussten am Grenzübergang mit vielen anderen Flüchtlingen lange warten.

«Wir werden diejenigen aufnehmen, die es brauchen», sagte der politische Chef des Landes zu Reportern. Zahlreiche Menschen in Polen bieten den Geflüchteten an, dass sie bei ihnen wohnen können. Andere kommen zum Beispiel in Turnhallen von Schulen unter. 

Auch in weitere Nachbarländer sind Menschen geflüchtet, zum Beispiel nach Ungarn, Moldau und Rumänien. Bisher sind nur wenige Ukrainerinnen und Ukrainer nach Deutschland gekommen. In einigen Bundesländern bereitet man sich aber auf die Ankunft geflüchteter Menschen vor. 

Am Sonntag versuchten zahlreiche Politiker und Politikerinnen erneut, einen Frieden herbeizuführen. Die Regierungen von Russland und der Ukraine erklärten, Friedensverhandlungen aufnehmen zu wollen. Rachman sagt: «Ich hoffe, dass der Krieg so schnell wie möglich zu Ende geht.»

© dpa-infocom, dpa:220227-99-310806/2