// lieferbeginn readonly Skip to main content

Tote Menschen für die Aufbahrung herrichten

Von dpa

Die Augen sind geschlossen, das Gesicht wirkt eingefallen. Manchmal werden tote Menschen noch an einem Ort offen hingelegt, damit andere Abschied nehmen können. Dafür werden ihre Körper behandelt.

Michael Kappeler/dpa

Sterben berühmte Menschen, möchten sich viele Leute von ihnen verabschieden. Deswegen werden Prominente manchmal aufgebahrt. Das bedeutet: Sie liegen offen da, damit man sie noch einmal sehen kann. Gerade geschieht das mit zwei berühmten Männern: dem früheren Papst Benedikt und dem brasilianischen Fußballer Pelé.

Der eine trug zur Aufbahrung ein rotes Gewand und eine Bischofsmütze auf dem Kopf, der andere wurde mit einer Fußballflagge bedeckt und von Blumen umgeben. Aber nicht nur die Kleidung ist wichtig. Damit tote Menschen mehrere Tage lang normal aussehen, werden ihre Körper oft einbalsamiert. Das übernehmen Bestatterinnen und Bestatter. 

Sarah Benz ist Bestatterin und erklärt ihre Arbeit auf dem Youtube-Kanal «Sarggeschichten». Sie sagt: «Bei jedem toten Menschen gucken wir erst mal, was überhaupt gebraucht wird.» Nur wenn jemand schmutzig sei, werde er gewaschen. Dann vielleicht Haare kämmen und anziehen. Das könnten die Menschen, die dem Toten nahe standen, selbst übernehmen. «Wir unterstützen die Zugehörigen dabei, das zu tun.»

Bei den allermeisten Toten reiche das. Danach würden sie in den Sarg gelegt und der Deckel geschlossen, sagt Sarah Benz. Nur wenn die Toten längere Zeit ohne Kühlung sichtbar sein sollen, ist eine Einbalsamierung nötig. Sonst würde der Körper anfangen zu verwesen. Dafür wird zum Beispiel am Hals ein Blutgefäß freigelegt. Dort wird spezielle Flüssigkeit hineingepumpt, wo sonst das Blut fließt.

Außerdem wird normalerweise der Mund so verschlossen, dass er sich nicht mehr öffnen kann. In die Augen kommen Kappen, damit diese geschlossen bleiben. «Körperöffnungen werden mit Zellstoff verstopft, damit nichts rausfließt», sagt Sarah Benz. Dazu gehören etwa der Po, der Rachen und die Nase.

Der Papst hat auf seiner Totenbahre die Hände gefaltet. Das könne man machen, ehe die Totenstarre einsetzt, sagt Sarah Benz. «Man kann die Leichenstarre auch ein bisschen wegdehnen.» 

Übrigens putzt sie die Fingernägel nicht immer. «Wenn jemand immer im Garten gearbeitet hat, dann lasse ich auf Wunsch die Erde unter den Fingernägeln, wie zu Lebzeiten.»

© dpa-infocom, dpa:230103-99-91744/2