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Staat hilft mit neuem Bürgergeld

Von dpa

Wer keine Arbeit hat, verdient in der Regel kein Geld. Häufig hilft der Staat dann arbeitslose Menschen in Deutschland, damit sie sich und ihre Familien versorgen können. Da ändert sich nun was: Das Bürgergeld soll kommen.

Kay Nietfeld/dpa

Jeder Mensch in Deutschland soll sich die notwendigen Dinge zum Leben leisten können. Dazu gehören selbstverständlich Essen und Kleidung oder etwa Schulsachen für Kinder. Das gilt auch für Menschen und ihre Familien, die keine Arbeit haben und somit kein Geld verdienen.

Wer lange arbeitslos ist, hat deshalb bisher zur Unterstützung Hartz IV (gesprochen: vier) bekommen. Ab dem nächsten Jahr soll Hartz IV von etwas Neuem abgelöst werden: dem Bürgergeld. Das beschlossen die Ministerinnen und Minister der Regierung am Mittwoch. Das neue Bürgergeld ist etwas höher als Hartz IV. Zugleich stecken weniger strenge Regeln dahinter. Die führten früher häufiger dazu, dass Menschen das Geld gekürzt wurde.

«Mit dem Bürgergeld wollen wir Menschen besser, gezielter und schneller in Arbeit bringen», sagt Hubertus Heil. Als Bundesminister für Arbeit und Soziales hat er das Bürgergeld vorgeschlagen.

Ein Ziel ist: Arbeitssuchende und die Mitarbeiter im Jobcenter sollen besser zusammenarbeiten. Jobcenter betreuen die Leute, die jetzt Hartz IV bekommen und dann das Bürgergeld. Künftig soll dort mehr auf die Job-Wünsche der Arbeitslosen geachtet werden. Außerdem soll die Ausbildung gefördert werden. Denn die fehlt vielen Leute, die schon lange keine Arbeit mehr haben.

Manche Politikerinnen und Politiker kritisieren das Bürgergeld aber. Sie meinen, es könnte dazu führen, dass Menschen länger arbeitslos bleiben wollen. Außerdem könnte es diejenigen enttäuschen, die arbeiten und dabei nicht mehr Geld verdienen, als jemand, der das Bürgergeld bekommt.

Andere finden das Bürgergeld zu niedrig. Es soll mit insgesamt ungefähr 500 Euro im Monat etwa 50 Euro höher sein als bisher. «Das ist einfach zu wenig», sagt Michaela Engelmeier vom Sozialverband Deutschland. Sie und das Deutsche Kinderhilfswerk meinen außerdem: Das Geld für Familien mit Kindern reiche nicht aus, um Armut zu bekämpfen.

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