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Schlechtes Wetter führt zu weniger Orangensaft

Von dpa

Orangensaft oder lieber Apfelsaft? Beides ist in Deutschland beliebt. Doch beim Orangensaft gibt es gerade ein Problem: zu wenig Orangen dafür.

Andrea Warnecke/dpa-tmn/dpa

Ein Glas O-Saft zum Frühstück oder eine Apfelschorle im Restaurant: Die Menschen in Deutschland trinken gerne Saft. Orangensaft gehört dabei zu den beliebtesten Säften. «Der streitet sich mit dem Apfelsaft um Platz eins», sagt Klaus Heitlinger vom Deutschen Fruchtsaftverband.

Allerdings könnte der Orangensaft bei diesem Wettkampf bald verlieren. Denn auf der Welt gibt es gerade weniger Saftorangen als sonst. Dazu musst du wissen: Die Orangen, aus denen der Saft für Deutschland hergestellt wird, wachsen vor allem im Land Brasilien in Südamerika. 

«Die Früchte werden dort verarbeitet, wo sie wachsen», fügt Herr Heitlinger hinzu. Nach der Ernte werden sie zu Direktsaft oder Fruchtsaftkonzentrat verarbeitet. «Das ist so eine honigähnliche Flüssigkeit», sagt er. Sie entsteht, wenn man dem frischen Saft Wasser entzieht. Das Konzentrat wird dann in andere Länder geliefert. «In den Ländern, in denen der Fruchtsaft getrunken wird, wird das Konzentrat wieder mit Wasser rückverdünnt.»

In Brasilien sinken jedoch die Vorräte an Orangensaftkonzentrat. Das liege an schlechten Ernten durch schlechtes Wetter in diesem Land, sagt Klaus Heitlinger. Auch in anderen Lieferländern sieht es nicht gut aus. So konnte etwa in Florida im Land USA zuletzt deutlich weniger produziert werden. «Weil dort ein großer Hurrikan die Plantagen zum Teil verwüstet hat», sagt Herr Heitlinger. Hinzu kommt: Eine Pflanzenkrankheit, die Orangenbäume befällt, breitet sich dort gerade aus. Manchmal kommt Orangensaft auch aus Spanien zu uns. «Dort gibt es aber auch eine geringere Menge, weil die Wasserprobleme hatten», sagt Herr Heitlinger. 

Wenn es von etwas weniger gibt, aber viele Menschen diese Sache nach wie vor haben wollen, steigen oft die Preise. Fachleute erwarten, dass Orangensaft demnächst deutlich teurer wird. Das könnte wiederum dazu führen, dass weniger Menschen den Saft kaufen. Eine Chance also für den Apfelsaft, bald die Liste der beliebtesten Fruchtsäfte anzuführen.

© dpa-infocom, dpa:230517-99-725756/2