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Pöbelei im Klassen-Chat

Von dpa

Von anderen beleidigt oder bloßgestellt zu werden, ist keine Kleinigkeit. Passiert das einem Kind häufig, kann das schlimme Folgen haben. Doch was hilft?

Julian Stratenschulte/dpa

Ein Foto wird in einer WhatsApp-Gruppe geteilt: Es zeigt, wie sich Moritz aus der Klasse 3b sein Pausenbrot in den Mund steckt. Dabei verzieht er das Gesicht. Sofort machen sich Mitschüler in der Gruppe über seinen Gesichtsausdruck lustig. Ein Mädchen schreibt sogar, Moritz sei dick und brauche kein Pausenbrot. Auch Moritz liest das.
Diese Geschichte ist ausgedacht. Und auch wieder nicht. Denn viele Kinder haben täglich mit Hänseleien etwa über Online-Medien zu tun. Hier erfährst du mehr.

Was ist Cybermobbing?

Von Cybermobbing spricht man, wenn jemand über das Internet bloßgestellt, beleidigt oder bedroht wird. Das können peinliche Videos sein, die jemand als Handy-Nachricht verschickt oder Beleidigungen unter einem Foto bei Instagram. Auch Drohnachrichten gehören dazu.

Wer ist davon betroffen?

Fachleute sagten am Mittwoch: 1,8 Millionen Schülerinnen und Schüler haben solche Gemeinheiten selbst erlebt. Die meisten von ihnen seien über das Internet beschimpft und beleidigt worden. Mehr als die Hälfte berichtete auch, dass Lügen und Gerüchte über sie verbreitet worden seien. Viele Betroffene wurden sogar erpresst und somit bedroht. 

Was macht das mit den betroffenen Kindern und Jugendlichen?

Die Schülerinnen und Schüler fühlen sich durch die Pöbeleien vor allem verletzt, sind aber auch wütend und ängstlich. Sie gehen nicht mehr gerne zur Schule, haben häufig Bauchweh oder Kopfschmerzen. Viele denken, sie seien an der Situation selbst schuld. Deshalb trauen sie sich nicht, etwa mit Lehrkräften oder den Eltern zu reden. Dadurch fühlen sie sich jedoch oft noch hilfloser.

Was kann helfen? 

Auch wenn es schwerfällt: Wenn du selbst betroffen bist, solltest du mit jemandem reden. Gemeinsam könnt ihr überlegen, was hilft. Ist es besser, die Pöbeleien zu ignorieren oder sich zu wehren? Gibt es Kinder in der Klasse, die du um Hilfe bitten kannst, wenn die Situation schwierig wird? Oft merken auch andere, dass etwas schiefläuft. Sie trauen sich aber vielleicht nicht von allein einzugreifen. Wissen außerdem Lehrkräfte Bescheid, können auch sie besser etwas tun.

© dpa-infocom, dpa:221012-99-101900/2