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Panzer für die Ukraine

Von dpa

Soll Deutschland oder soll es nicht? Lange wurde darüber nachgedacht, jetzt ist entschieden: Deutschland liefert Schützenpanzer an die Ukraine. Doch das reicht vielen nicht.

Roman Chop/AP/dpa

Welche Unterstützung braucht die Ukraine im Krieg gegen Russland? Die Liste ist lang: Es geht etwa um Geld, Medizin und um Waffen. All das hat Deutschland bereits an die Ukraine gegeben. Was bisher nicht dabei war: bestimmte Panzer, obwohl genau das immer wieder gefordert wurde. Jetzt soll sich das ändern.

Vor Kurzem kündigte Deutschlands Kanzler Olaf Scholz an, Schützenpanzer an die Ukraine zu liefern. «Schützenpanzer transportieren die Schützen, also die Soldaten, die mit ihren Gewehren im Gefecht zu Fuß unterwegs sind», erklärt der Militär-Fachmann Christian Mölling. Diese Panzer haben meist eine Maschinenkanone auf dem Fahrzeug und bieten den Soldaten auch unterwegs Schutz. «Die Soldaten können sich auch in oder hinter dem Panzer verstecken», sagt Christian Mölling. 

Einigen Menschen bei uns sagen: Die Ukraine braucht auch Kampfpanzer. «Diese Panzer haben große Kanonen und sollen andere Panzer direkt beschießen», weiß der Militär-Fachmann. Sie können auf weite Entfernungen treffen. Bisher lehnt der deutsche Kanzler aber ab, dass Deutschland auch solche Panzer liefert. 

Doch warum zögern er und andere? Das hat viele Gründe, etwa die Haltung des Kanzlers und vieler anderer Menschen in Deutschland zu Krieg und Waffen. Diese Menschen seien geprägt durch die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, sagt Christian Mölling. Diesen Krieg hatte Deutschland vor mehr als 80 Jahren begonnen. Viele Menschen sagen seitdem: Deutschland soll sich nie wieder an einem Krieg beteiligen. Andere sagen: Wir können aber nicht einfach Unrecht geschehen lassen und uns raushalten. 

Dem Kanzler sei es wichtig, nicht allein vorzugehen, sagt Christian Mölling. Deswegen spricht Olaf Scholz sich immer wieder mit anderen Staaten ab, mit denen Deutschland eng zusammenarbeitet, vor allem den USA. Viele Menschen haben außerdem Sorge, dass Deutschland durch die Lieferung von Waffen immer mehr in den Krieg hineingezogen werde. Sie fürchten, dass irgendwann auch bei uns gekämpft wird. «Gemeinsam mit unseren Verbündeten ist Deutschland Teil der stärksten Militärmacht der Welt», entgegnet Christian Mölling. «Russland kann sich gar nicht leisten, diese Gemeinschaft anzugreifen.»

© dpa-infocom, dpa:230110-99-169244/3